Das Mikrobiom spielt eine entscheidende Rolle in Ökosystemen und damit auch für die menschliche Gesundheit bzw. für Krankheiten. David Gómez-Varela und Manuela Schmidt vom Department für Pharmazeutische Wissenschaften an der Universität Wien haben innovative Methoden auf dem Gebiet der Metaproteomik entwickelt. Zur Metaproteomik zählen experimentelle Ansätze zur Untersuchung von Proteinen (die Gesamtheit der Proteine nennt man das Proteom) von mikrobiellen Gemeinschaften in Lebewesen und Umweltquellen. Dies macht es möglich, Veränderungen des Proteoms der Mikroorganismen und auch ihres Wirts zu analysieren. Zum Beispiel können mittels Metaproteomik das Mikrobiom des menschlichen Darms und gleichzeitig die menschlichen Darmzellen selbst untersucht werden. Der einzigartige Vorteil dieser postgenomischen Methode besteht darin, nicht nur zu verstehen, welche Mikroorganismen in einer Probe vorhanden sind, sondern auch, wie sie arbeiten und miteinander interagieren. Auf diese Weise tragen die Wissenschafter*innen zu einem tieferen Verständnis des Mikrobioms und seiner Funktionen bei, was bedeutende Fortschritte in den Bereichen gesundes Altern, personalisierte Medizin und Krankheitsprävention verspricht.
Das Unternehmen Bruker ist dabei als Hersteller von wissenschaftlichen Instrumenten für die Molekular- und Materialforschung ein wichtiger strategischer Partner. In sogenannten Centers of Excellence kooperiert das Unternehmen mit Spitzenforschungseinrichtungen.
Im neuen Center of Excellence for Metaproteomics werden Wissenschafter*innen der Universität Wien und Expert*innen des Unternehmens Bruker Seite an Seite arbeiten um hochsensitive Methoden zur Erforschung des Mikrobioms zu entwickeln.
„Wir begrüßen diese neue Kooperation, in der die Universität Wien und der Hersteller Bruker Spitzenforschung mit modernster Technologie verbinden. Am Ende steht das Ziel, neues Wissen über das Mikrobiom zur Verbesserung der menschlichen Gesundheit zu generieren“, so Ronald Maier, Vizerektor für Digitalisierung und Wissenstransfer an der Universität Wien.
„Diese Partnerschaft mit Bruker ist eine großartige Chance. Brukers führende Position bei der Entwicklung von Spitzentechnologien zur Entschlüsselung von Proteinen, d.h. der funktionalen Sprache aller lebenden Organismen, wird unsere Forschung vorantreiben. Gemeinsam wollen wir Metaproteomik nutzen, um Krankheiten zu diagnostizieren und vorherzusagen, die Wirksamkeit von Therapien zu verbessern und neue biotechnologische Werkzeuge für biomedizinische Anwendungen zu entwickeln“, sagt David Gómez-Varela, Direktor des neu gegründeten Center of Excellence for Metaproteomics.
„Wir freuen uns, eine langfristige Zusammenarbeit mit der Universität Wien und insbesondere mit David Gómez-Varela und Manuela Schmidt aufzubauen, um unsere gemeinsame Vision zu verwirklichen, Metaproteomik zum Verständnis der Biologie, zur Verbesserung der Gesundheit und zur Behandlung von Krankheiten einzusetzen“, sagt Rohan Thakur, Präsident der Life Science Mass Spectrometry Divison bei Bruker. „Gemeinsam fördern wir mit dieser Partnerschaft ein dynamisches und kollaboratives Umfeld für die biomedizinische Forschung in Wien.“