Der Grazer Rosenhain steht für Erholung im Grünen und Sport im Freien. Und so errichtet die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) am Areal des Universitätsportzentrums in der Max-Mell-Allee ein Trainings- und Diagnostikzentrum für die Universität Graz. Ab 2023 forschen im Neubau Wissenschafterinnen und Wissenschafter des Instituts für Bewegungswissenschaften, Sport und Gesundheit zu den Themen Biomechanik, Bewegungs- und Trainingswissenschaft sowie Sportphysiologie, Trainingswissenschaften und Trainingstherapie. Am Dienstag, den 31. Mai wurde Dachgleiche gefeiert. Geschäftsführender Rektor Peter Riedler und Maximilian Pammer, Leiter des Unternehmensbereichs Universitäten in der BIG, überreichten den ausführenden Firmen, der Grazer Bauunternehmung Granit und Strobl Bau – Holzbau aus Weiz, das traditionelle Gleichengeld.
„Ich freue mich sehr, dass wir dieses Projekt mit der Bundesimmobiliengesellschaft realisieren können. Mit dem neuen Trainings- und Diagnostikzentrum werden wir ab 2023 unsere Kompetenz im Bereich der bewegungs- und sportwissenschaftlichen Forschung am Standort Rosenhain deutlich ausbauen. Darüber hinaus können wir durch die direkte Anbindung an das Universitätssportzentrum Grundlagenforschung mit Praxis verbinden“, betont Peter Riedler.
Maximilian Pammer: „Das neue Trainings- und Diagnostikzentrum ist ein weiterer Baustein bei der Entwicklung des Campus der Universität Graz, die wir seit Jahren gemeinsam vorantreiben. Bei dem verhältnismäßig kleinen, aber umso anspruchsvolleren Universitätsgebäude handelt es sich um ein Vorzeigeprojekt in Sachen Klimaschutz. Wir schöpfen das Potenzial an Holzbau, Photovoltaik und Dachbegrünung voll aus. Gleichzeitig schaffen wir die räumlichen Rahmenbedingungen für wichtige Forschung zum menschlichen Körper.“
Das Forschungszentrum aus Holz wird Trainingsflächen und Laborflächen beherbergen und wurde als Gebäude mit universitärer Nutzung geplant. Der Entwurf stammt vom Grazer Architekturbüro Domenig & Wallner ZT-GmbH, Generalplanung: ARGE bau-control + IKK. Ende des Jahres soll das neue Trainings- und Diagnostikzentrum nach nur einem Jahr Bauzeit fertig werden. Die Investitionskosten betragen rund 4 Mio. Euro, davon stammen rund 140.000 Euro aus dem Waldfonds für den Holzbau des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus.
Klein, aber oho: ein Vorzeigeprojekt in puncto Klimaschutz
Der zweigeschossige, 1.300 m² große Neubau wird nach den besonders hohen Nachhaltigkeitsstandards der BIG realisiert. Das komplette Flachdach mit einer Fläche von 1.200 m² wird für Photovoltaik-Paneele und Dachbegrünung genutzt. Die Leistung der Anlage beträgt ca. 70 kwp, was dem ungefähren Stromverbrauch von 15 Vier-Personen-Haushalten entspricht. 30 überdachte Fahrradabstellplätze werden errichtet. In den 365 m³ Holz sind zwischen 350 und 400 t CO2 gebunden.
Im Sportzentrum befinden sich zwei Laborräume mit 100-150 m² und zwei Trainingsräume mit jeweils ca. 200 m². Darin untergebracht spezielle Infrastruktur, die etwa für die Entwicklung von Therapieprogrammen für Menschen nach einer Krebserkrankung essentiell ist. Ein Bereich wird der gezielten Erforschung des menschlichen Bewegungsapparates dienen. Die Anforderungen an den Neubau sind hoch. Bedingungen wie zum Beispiel die Temperatur müssen immer gleichbleiben, damit die Messergebnisse vergleichbar sind.
Die Fassade Trainings- und Diagnostikzentrums besteht komplett aus Holz, die Tragkonstruktion zum größten Teil. Nur die Bodenplatte und ein aussteifender Kern werden aus Beton ausgeführt. Diese teilmassive Ausbildung ist notwendig, um Schwingungen im Laborbereich auszuschließen. Durchgehende Fensterbänder ermöglichen eine großzügige Belichtung durch Tageslicht in den Labor- und Trainingsbereichen.