Buntes Programm im Open Science Center ab 2025
Im neuen Open Science Center werden Studierende und Lehrende das ganze Jahr über ein abwechslungsreiches Programm für Schulgruppen anbieten. In den Ferien gibt es das Science Holiday Programm für Kinder. Angehende Biologielehrer*innen können hier ihre Bachelor- und Masterarbeiten schreiben. Und alle Interessierten können an Citizen Science Projekten teilnehmen. Viermal im Jahr, also zu jeder Jahreszeit, wird es außerdem ein Science Café für angeregte Diskussionen mit Interessierten und Expert*innen geben. Auch das Biologicum Almtal bekommt mit dem Open Science Center ein neues Zuhause – hier wird Wissenschaft auf höchstem Niveau geteilt.
„Unser Ziel ist klar definiert: Wir fördern Naturverbundenheit und unterstützen praktische wissenschaftliche und naturbasierte Aktivitäten für alle Altersgruppen“, sagt Sonia Kleindorfer, Leiterin der KLF. „Das Open Science Center wird Wissenschaft für alle zugänglich machen, den Austausch mit der Gesellschaft fördern und damit einen wichtigen Beitrag zur Nachwuchsförderung leisten“, ergänzt Sebastian Schütze, Rektor der Universität Wien. Beim Spatenstich dabei war auch Ronald Maier, Vizerektor für Digitalisierung und Wissenstransfer an der Universität Wien: „Open Science ist ein unverzichtbares Element, um Wissenschaft und Gesellschaft näher zusammenzubringen. Mit dem neuen Open Science Center der Universität Wien an der Konrad Lorenz Forschungsstelle schaffen wir einen Ort, der wissenschaftliches Arbeiten vermittelt, Zusammenarbeit intensiviert und freien Zugang zu Wissen fördert. Damit wird die Welt der Wissenschaft im Almtal noch direkter erlebbar. Dank der großzügigen Unterstützung des Landes Oberösterreich und der verlässlichen Zusammenarbeit mit dem Cumberland Wildpark können wir hier einen Ort der Begegnung und des Lernens schaffen, der für alle Generationen zugänglich ist und die Naturverbundenheit stärkt. Ich freue mich sehr, dass wir dieses wegweisende Projekt gemeinsam realisieren können.“
Modellregion für Biodiversität und Umweltschutz
Schon jetzt gibt es einen starken Zusammenhalt zwischen den Wissenschafter*innen der KLF und den Menschen in Grünau am Almtal auf den das neue Open Science Center aufbauen kann. „Wir wollen das Almtal zu einer Modellregion in Sachen Biodiversität und Umweltschutz machen“, so Kleindorfer.
Ein Beispiel dafür: Die Wissenschafter*innen haben herausgefunden, dass die Singvogelpopulation im Almtal – wie überall in Europa – stark zurückgeht. „Wir testen gerade zusammen mit lokalen Landbesitzer*innen, ob ein geänderter Mäh-Rhythmus die Insektenpopulation erhöht, was sich wiederum positiv auf die Singvögel auswirken würde. Wir messen auch, ob die Lärmbelastung der Straßen einen negativen Einfluss auf das Brutverhalten der Vögel hat. Wenn wir diese Ergebnisse liefern, haben uns die Grundbesitzer*innen zugesagt, ihre Wiesen anders zu mähen, und die Gemeinde wird anstreben, das Tempolimit zu reduzieren“, berichtet Sonia Kleindorfer enthusiastisch. Einen Einblick in den Zusammenhalt im Almtal und die tägliche Arbeit der Forscher*innen gibt es im Wissenschaftsmagazin Rudolphina der Universität Wien.
Jetzt schon Lust die Graugänse zu treffen?
Im Video gibt es einen Überblick zur Forschungsstelle. Die Gänse werden von den Forscher*innen genauestens beobachtet: „Dadurch haben wir umfassende Informationen über jedes Individuum und den Erfolg der Nachkommen – und das bereits seit 50 Jahren. Eine solche Detailgenauigkeit ist bei der Erforschung einer wildlebenden Tierart beispiellos“, erzählt Sonia Kleindorfer, Leiterin der KLF, im Video.
Podcast „An der Quelle“: Was wir von Graugänsen über uns selbst lernen können
Verhaltensforscherin Sonia Kleindorfer untersucht auf den Spuren von Konrad Lorenz das komplexe Sozialverhalten von Graugänsen und setzt sich erfolgreich für Biodiversität und Naturschutz ein – von Grünau bis Galapagos. Hier geht es zum Podcast: Podcast: Was wir von Graugänsen über uns selbst lernen können