Ghostwriter bieten ein breites Leistungsspektrum
Um die Eingangsfrage beantworten zu können, muss zunächst zwischen den verschiedenen Leistungen von professionellen Ghostwritern unterschieden werden. Der vor allem breit aufgestellte Unternehmen bieten weitaus mehr als das einfache Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten. Studierende können sich beispielsweise Gutachten erstellen lassen oder sich professionelle Hilfe holen, wenn sie ihre Hausarbeiten selbst schreiben möchten.
Viele Firmen arbeiten mit Akademikern zusammen, die die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens kennen und in ihrer Laufbahn bereits viele Seminar- und Abschlussarbeiten selbst verfasst haben. Das Ghostwriting umfasst alle Arbeitsschritte, die zu einer wissenschaftlichen Arbeit gehören: von der Recherche und Themenfindung bis hin zur ausgearbeiteten Arbeit inklusive Literaturverzeichnis. Alle Schritte geschehen in enger Abstimmung mit dem Kunden, sodass dieser stets im Bild über den Arbeitsfortschritt und alle Zwischenergebnisse ist.
Dabei richtet sich Ghostwriting nicht ausschließlich oder vorrangig an Studierende. Grundsätzlich kann jeder einen Ghostwriter beauftragen, denn nicht immer geht es um wissenschaftliche Arbeiten. Auch journalistische Texte, Präsentationen oder Flyer lassen sich mit Hilfe von Ghostwritern erstellen. Das macht die Ghostwriter interessant für Unternehmen, Universitäten und viele andere Auftraggeber. Die rechtliche Grauzone allerdings besteht vor allem im universitären Bereich.
Die Gründe der Studierenden sind vielfältig
Die Frage, weshalb Studierende sich an Ghostwriter wenden, ist nicht ganz einfach zu beantworten. Natürlich gibt es den klassischen Studierenden, der sich von einem Ghostwriter erhofft, eine bessere Note für die Arbeit zu kriegen oder der keine Lust hat, sich selbst in das gewählte Thema einzuarbeiten. Daneben gibt es dennoch viele weitere Gründe, die die Studierenden zu diesem Mittel greifen lassen:
- großer Druck durch die Universität
- zu wenig Hilfe und Unterstützung durch die betreuende Lehrkraft
- Druck von außen, beispielsweise durch Eltern oder andere Angehörige
- Angst vor der Exmatrikulation, wenn eine Prüfung wiederholt nicht bestanden wurde
- gesundheitliche Probleme, die das selbstständige Schreiben einer Arbeit unmöglich machen
Dies sind nur einige Beispiele für Gründe, die Studierende anführen. Klar ist: Es gibt nicht den einen Studierenden, der üblicherweise einen Ghostwriter beauftragt. Je nach Art und Umfang der Arbeit können die Dienste eines Ghostwriters sehr teuer sein, sodass viele Studierende sich gut überlegen müssen, ob sie es sich überhaupt leisten können. Dennoch ist ein Ghostwriter keine Universallösung, wenn das Studium nicht wie geplant läuft.
Abschlussarbeiten müssen selbst verfasst sein
Grundsätzlich kann ein Studierender sich eine wissenschaftliche Arbeit von wem auch immer schreiben lassen. Wichtig zu wissen ist, dass Abschlussarbeiten immer selbst verfasst sein müssen. Egal, ob Bachelor-, Master- oder Doktorarbeit: Am Ende der Arbeit folgt eine Erklärung, dass alles selbst verfasst wurde und Zitate entsprechend kenntlich gemacht wurden.
Das heißt, dass es nicht erlaubt ist, eine Abschlussarbeit von einem Ghostwriter verfassen zu lassen und diese dann unter dem eigenen Namen einzureichen. Seriöse Firmen, die Ghostwriting in diesem Ausmaß anbieten, weisen ihre Kunden auf diesen Umstand hin. Trotzdem ist es erst einmal nicht illegal, eine Abschlussarbeit für jemand anderes zu verfassen.
Gibt ein Studierender eine solche Arbeit als seine eigene ab, gilt das als Plagiat nach Paragraf 51 Universitätsgesetz. Dem Studierenden droht, wenn das Plagiat aufgedeckt wird, der Entzug des akademischen Titels sowie eine Freiheits- oder eine empfindliche Geldstrafe. Studierende sollten sich also genau überlegen, ob es das Risiko wert ist.
Keine Strafen für Ghostwriter?
Bisher war es so, dass Ghostwriter keine Strafen fürchten müssen, wenn sie Abschlussarbeiten für Studierende verfassen. Mit der Novelle des Universitätsgesetzes soll sich dies verändern. Zum Studienjahr 2022/23 können auch gewerbliche Ghostwriter mit einer Geldstrafe belegt werden, wenn sie ihre Dienste anbieten. Es ist also zu erwarten, dass sich in Österreich am Angebot von Ghostwriting-Diensten etwas ändern wird.
Nicht zuletzt deshalb haben viele Ghostwriter ihren Sitz im angrenzenden Ausland. Sie sitzen in der Schweiz, in Deutschland oder in anderen Ländern und können ihren Kundinnen und Kunden so ein Höchstmaß an Datenschutz bieten. Und: Es wird immer wieder darauf hingewiesen, dass Studierende Abschlussarbeiten nicht als ihre eigenen ausgeben dürfen.
Fazit: Ghostwriting ist mehr als Schwarz und Weiß
Für Studierende, die unter einem hohen Leistungsdruck stehen, bietet Ghostwriting eine Möglichkeit, den Druck zu reduzieren und Aufgaben abzugeben. Vor allem, wenn viel Lernstress herrscht und die Gefahr der Exmatrikulation besteht, kann das die Studierenden vor fatalen Folgen schützen. Dennoch ist Ghostwriting mit einem gewissen Risiko verbunden, dessen sich die Studierenden bewusst sein müssen.
Grundsätzlich ist das Schreiben von wissenschaftlichen Texten nicht illegal. Allerdings dürfen Studierende an der Uni keine Arbeit als ihre eigene ausgeben, die sie nicht selbst geschrieben haben. Zugegebenermaßen ist es nicht einfach, diese Art von Plagiat aufzudecken. Viel häufiger werden Plagiate im Zusammenhang mit falscher oder fehlender Zitation erkannt. Diese werden allerdings erfahrungsgemäß von den Universitäten streng geahndet. Deshalb sollten sich Studierende gut überlegen, welche Leistungen sie von einem Ghostwriter in Anspruch nehmen möchten und ob sie das Risiko eingehen wollen. Dann kann Ghostwriting eine sinnvolle Ergänzung zu anderen Studienleistungen sein, vor allem, wenn der Ghostwriter fundierte Kenntnisse im jeweiligen Fach hat.