Ein sehr guter Erfolg in allen Oberstufenklassen, die Reifeprüfung mit Auszeichnung zu bestehen, ein Studienabschluss, in dem alle Teile der Diplom- bzw. Bachelor- und Masterprüfungen sowie das Rigorosum mit „Sehr gut“ beurteilt werden, sowie Bestbeurteilungen bei der Diplom- bzw. Masterarbeit und Dissertation sind Voraussetzung für eine „Promotio sub auspiciis praesidentis rei publicae“. Im Jubiläumsjahr erhalten fünf AbsolventInnen der Universität Wien im Beisein von Bundespräsident Heinz Fischer diese höchste Auszeichnung für ein Studium, die es in Österreich gibt.

Fünf Promotionen „sub auspiciis“

Katharina Hötzenecker (geb. 1982 in Linz) maturierte 2000 an der Linz International School Auhof. Es folgte ein Konzertfachstudium der Violine an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien, wofür ihr nach dessen Abschluss mit einstimmiger Auszeichnung der Würdigungspreis der Universität für Musik und Darstellende Kunst verliehen wurde. Es folgte eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland. Daneben begann Katharina Hötzenecker 2005 mit dem Diplomstudium der Musikwissenschaft an der Universität Wien, das sie 2010 mit einer Arbeit über die zeitgenössische russische Komponistin Sofia Gubaidulina abschloss. Die darauffolgende Cotutelle Dissertation an der Universität Wien und an der Université Paris VIII mit dem Titel „Chronos und Kairos – Zeitgestalten im Werk von Sofia Gubaidulina und Gérard Grisey“ beschäftigte sich mit Zeit in der Musik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, wurde durch die finanzielle Unterstützung eines Marietta Blau Stipendiums ermöglicht und mit dem Erich-Wenzl-Dissertationspreis ausgezeichnet. Seit 2007 studiert Katharina Hötzenecker auch Rechtswissenschaften an der Johannes Kepler Universität in Linz. Seit 2013 ist sie außerdem im Jubiläumsbüro der Universität Wien tätig.

Ľubica Hudáková (geb. 1985 in Bratislava, Slowakei) maturierte 2003 am Gymnasium Pankúchova 6 in Bratislava und studierte im Anschluss Ägyptologie an der Universität Wien, mit Nebenfächern aus Afrikanistik sowie Ur- und Frühgeschichte. Das Diplomstudium schloss sie mit einer Diplomarbeit zu privaten Stiftungsinschriften des Alten Reiches und der 1. Zwischenzeit ab. Im Jahre 2009 bekam sie die Möglichkeit, bei einem vom FWF geförderten Forschungsprojekt zu den Gräbern des Mittleren Reiches mitzuarbeiten und schrieb in diesem Rahmen ihre Dissertation mit dem Titel „The Representations of Women in the Middle Kingdom Tombs of the Officials – Studies in Iconography, Content and Status“, die sie Ende 2013 fertigstellte. Seit 2014 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ägyptologie im FWF-Projekt „From Object to Icon“ und arbeitet zudem am Institut für Orientalistik der Slowakischen Akademie der Wissenschaften. Im Jahre 2014 erhielt sie für ihre Dissertation einen Förderpreis der Dr. Maria Schaumayer-Stiftung.

Martin Obradovits (geb. 1985 in Wien) maturierte 2004 am BRG 6 Rahlgasse in Wien. Nach Abschluss des Diplomstudiums der Volkswirtschaftslehre an der Universität Wien und mehrmonatiger Beschäftigung am Institut für Höhere Studien (IHS) begann er Ende 2010 mit dem PhD-Studium der Volkswirtschaftslehre. Finanziert wurde dies durch ein volles FWF-Stipendium an der 2010 gegründeten Vienna Graduate School of Economics (Universität Wien), in dessen Rahmen Obradovits auch ein ausgedehnter Forschungsaufenthalt an der Tel Aviv University ermöglicht wurde. Seine Dissertation „Essays on Oligopolistic Pricing“ beschäftigt sich mit dem Preissetzungsverhalten von Firmen mit Marktmacht. Seit September 2014 ist er als Postdoc an der Goethe Universität Frankfurt angestellt, wo er zu den Themen Konsumentensuche und vertikale Marktbeziehungen forscht.

Lukas Riegler (geb. 1987 in Wien) maturierte 2005 am Gymnasium St. Ursula in Wien-Mauer. An der TU Wien begann er daraufhin das Diplomstudium Technische Mathematik im Studienzweig „Mathematik in den Computerwissenschaften“. Nach dessen Abschluss im Jahr 2010 startete er ein Doktoratsstudium der Mathematik an der Universität Wien. Im Rahmen eines vom FWF geförderten Projekts forschte er im Bereich der Kombinatorik an Abzählproblemen rund um Alternierende Vorzeichenmatrizen. Seine Dissertation „Simple enumeration formulae related to Alternating Sign Matrices, Monotone Triangles and standard Young tableaux“ sowie das Doktoratsstudium schloss er 2014 ab. Seitdem unterrichtet er die Gegenstände „Angewandte Mathematik“ und „Angewandte Informatik“ am TGM (Wien 20).

Stefanie Riemer (geb. 1984 in Stockerau) maturierte 2002 am BG/BRG Stockerau. Ihr Bachelorstudium in „Environmental Biology and Animal Behaviour“ absolvierte sie an der Anglia Ruskin University in Cambridge (England). 2009 schloss sie ihr Diplomstudium in Biologie/Ökologie an der Universität Wien mit einer Forschungsarbeit zur Habitat-Nutzung von Spechten im Nationalpark Donauauen ab. Anschließend nahm sie eine PhD-Stelle in einem FWF-Projekt am Department für Kognitionsbiologie der Universität Wien an und dissertierte zum Thema „Individual differences in behaviour and cognitive performance in domestic dogs“. Während ihres PhD-Studiums verbrachte sie vier Monate als Gastwissenschafterin an der Universität Lincoln, England. Einige Monate vor Abschluss ihres Doktoratsstudiums wurde sie im Februar 2014 als Forschungsassistentin in der „Animal Behaviour, Cognition and Welfare Research Group“ der Universität Lincoln angestellt. Seit Juli 2014 ist sie dort als Postdoc tätig und widmet sich der Erforschung von Verhalten und Emotionen bei Hunden.

Bild: Universität Wien