Ökologie studieren und in die Praxis umsetzen

Neben den klassischen Studiengängen wie beispielsweise Betriebswirtschaft, Recht oder Medizin steigt auch die Nachfrage nach ökologisch orientierten Studieninhalten, wie Energiemanagement oder nachhaltige Ernährungswissenschaften. Auch an der Universität Graz spielt der ökologische Fußabdruck eine wichtige Rolle, denn er wurde sogar von Soziolog*Innen näher untersucht.

Wie verhalten sich die Österreicher*Innen, wenn es um ihre CO2-Emissionen geht und wie wichtig sind klimarelevante Ziele? Die Studie deckt auf, dass vor allem Menschen mit einem höheren Bildungsgrad deutlich mehr auf ihren ökologischen Fußabdruck achten und ihr Verhalten im Alltag durch Anpassungen verändern.

Mehrfache Verwendung von Gegenständen: Die Umwelt dankt es

Nachhaltigkeit bedeutet auch, gebrauchte Gegenstände länger zu nutzen. Jeder kann im Alltag mitmachen, unabhängig von seiner Bildung und Einkommensverhältnissen. Bücher lassen sich beispielsweise mehrfach nutzen, wenn sie gelesen wurden. Die Weitergabe im Freundes-/Bekanntenkreis ist eine Möglichkeit, aber der Tausch/Verkauf kann auch digital stattfinden. Es gibt auch Online-Portale um gebrauchte Bücher zu verkaufen, wie zum Beispiel momox. Ideal nicht nur für alle, die ihren ökologischen Fußabdruck verbessern möchten, sondern auch für smarte Sparer.

Mobilität smart gedacht: Studierende können mit vergünstigten Tickets sparen

Doch Studierende können noch auf viel mehr verzichten, beispielsweise auf unnötige Fahrten mit dem Auto. Das reduziert nicht nur den CO2-Ausstoß, sondern spart langfristig auch Geld. Wie die Studie der Universität Graz zeigt, sind es vor allem die Unterschiede beim Autofahren, die den ökologischen Fußabdruck ausmachen. Auf Autofahrten wollen/können nicht alle verzichten, allerdings wird das ökologische Gewissen durch Einschränkungen in anderen Bereichen stärker in den Vordergrund gerückt. So reduzieren ökologisch Bewusste ihren Fleischkonsum, die Anzahl der Flugreisen oder die Verwendung von Reinigungsmitteln (auf Basis von Chemie) im Alltag.

Auch Studierende können nachhaltiger reisen, denn es gibt zahlreiche Tickets zum Sparen. So gibt es beispielsweise bei der Universität Salzburg in Kooperation mit dem Salzburger Verkehrsverbund vergünstigte Mobilitätstickets, die das Auto nahezu überflüssig machen.

Weniger Müll: Sparen und Umweltbewusstsein erhöhen

Während der Vorlesungszeit ist es nicht immer einfach, auf gesunde Ernährung zu achten oder ausgiebig zu kochen. Deshalb muss häufig das eingespeiste Sandwich oder der Salat in der Plastikverpackung aus dem Supermarkt herhalten. Doch es geht auch effizienter, wie die Angebote der Universitäten in Österreich zeigen. Studierende haben die Möglichkeit, sich in den Kantinen ausgewogen zu ernähren und das, ohne dabei viel Müll zu produzieren.

Auch außerhalb des Studienalltags ist es mit einigen wenigen Tipps leichter, die eigenen Müllproduktion zu reduzieren. Am besten im Supermarkt Früchte oder Gemüse lose ohne Plastiktüte nutzen. Lässt sich der Müll gar nicht vermeiden, hilft auch die sorgfältige Trennung, die Umwelt zu entlasten. Wie Studien zeigen, wird durch die Optimierung der Mülltrennung in Kombination mit innovativeren Müllverbrennungsanlagen der CO2-Ausstoß deutlich minimiert.

Jeder kann mit seinem Einkauf zur Müllvermeidung beitragen: auf Plastik verzichten. – pixabay.com @ drkisane (CC0 Creative Commons)

Ausgewogene Ernährung kommt nicht nur der Umwelt zugute

Eine weitere Möglichkeit, wie Studierende ihren ökologischen Fußabdruck verbessern können, ist ihr überdachter Fleischkonsum. Jeder weiß mittlerweile, dass das Weiden von Nutztieren (speziell von Kühen) einen hohen CO2-Ausstoß erzeugt. Wer seinen Fleischkonsum überdenkt, spart nicht nur, sondern entlastet auch die Welt.

Zwar bieten Discounter häufig besonders günstige Fleischpreise, allerdings werden sie oft nur erreicht, wenn die Ressourcen (das Weideland, die Tierhaltung und die Bauern) weniger ökologisch wertvoll betrachtet werden. Wer weniger Fleisch isst und dafür auf mehr Qualität beim Kauf achtet, zahlt vielleicht einmalig mehr, tut aber nicht nur sich, sondern auch seinem Körper etwas Gutes.

Wie Informationen des Klimabündnis Österreich eindrucksvoll zeigen, hat sich der Fleischkonsum auch in Österreich in den letzten Jahrzehnten vervielfacht. Mittlerweile werden ca. 300 Millionen Tonnen jährlich von den Österreichern konsumiert. Das hat Folgen, vor allem für die internationalen Anbaugebiete für Tierfutter. So wurde beispielsweise das Anbaugebiet für Soja im Amazonas deutlich ausgeweitet, da die Nachfrage nach Tierfutter massiv steigt. Fleischesser also dazu bei, dass gegebenenfalls mehr Regenwald abgeholzt wird, um die wertvollen Anbauflächen für das Tierfutter zu erhalten.

Mit der gezielten Auswahl tierischer Produkte und dem Einschränken des Konsums kann jeder dazu beitragen, dass nachhaltiger produziert wird und die Erde aufatmen kann. Außerdem könnte auch der eigene Körper aufatmen, denn nachweislich ist zu viel Fleisch ungesund für den Organismus. Wer mehrmals in der Woche Fleisch gegen Gemüse und gesunde Kohlenhydrate tauscht, tut langfristig etwas für seine Gesundheit.

Tipps für gesunde, fleischlose Gerichte

Damit der Verzicht auf Fleisch besser gelingt, können Studierende kostensparend auf verschiedene schnelle Rezepte zurückgreifen.

1. Rosmarinkartoffeln aus dem Ofen

Die Rosmarinkartoffeln aus dem Ofen sind nicht nur schnell gemacht, sondern auch kostengünstig und gesund. Dafür werden einfach Kartoffeln in Spalten geschnitten, mit etwas Rosmarin und Salz bestreut und für eine halbe Stunden in den Ofen gegeben, um knusprig-braun zu backen.

2. Reis-Gemüsepfanne

Die Reis-Gemüsepfanne sieht lecker aus, geht schnell und ist voller Power. Dafür wird einfach der Reis gekocht, das gewünschte Gemüse geschnitten. Während der Reis kocht, wird das Gemüse in der Pfanne glasiert. Ist der Reis fertig, diesen dazugeben und alles gut verrühren. Wer möchte, würzt mit etwas Tomatenmark und seinen gewünschten Kräutern und kann etwas Gemüsebrühe für eine noch bessere Konsistenz dazugeben.

3. Haferflocken als Bratling

Eine günstige und vor allem schmackhafte Alternative zum Fleisch können auch Bratlinge aus Haferflocken sein. Dafür einfach etwas Käse, Haferflocken und Milch zusammen mit Eiern und Zwiebeln mischen und in der Pfanne braten.