Tausende von Studierenden machen jedes Jahr einen Austausch mit einer Universität außerhalb Österreichs. Die meisten von ihnen bleiben jedoch innerhalb der Grenzen der Europäischen Union. Ein solcher Austausch ist natürlich mit weniger Bürokratie verbunden. Heutzutage sind aber auch Länder außerhalb der EU so beliebt wie eh und je. In den Vereinigten Staaten und Kanada gibt es zum Beispiel zahlreiche international renommierte Universitäten. Ein Austauschprogramm in einem dieser Länder macht sich also auf jeden Fall gut im Lebenslauf. Allerdings ist dafür oft ein Visum oder eine andere Reisegenehmigung erforderlich.
Studieren in den Vereinigten Staaten
Die USA sind ein beliebtes Studienland, weil es dort ein schier endloses Angebot an Universitäten und High Schools gibt. Es ist oft möglich, im Rahmen vieler Bachelor- und Master-Studiengänge der Heimatuniversität ein Auslandssemester in den USA zu absolvieren. Die meisten Menschen, die in die USA reisen, können problemlos ein ESTA beantragen, ein elektronisches Einreisedokument, mit dem die US-Behörden prüfen können, wer in das Land einreist. Für Studierende gelten jedoch andere Regeln. Denn ein ESTA berechtigt nicht zum Studium an einer US-Bildungseinrichtung. Sie müssen daher ein Visum beantragen.
Oft hilft die europäische Universität, an der man studiert, bei der Beantragung dieses Visums. Für die USA gibt es zwei verschiedene Visa für Studierende. Das F-Visum ist für akademische Studiengänge gedacht, während das M-Visum für Studierende gilt, die beispielsweise an einem Community College studieren möchten. In einigen Fällen ist es sogar erforderlich, das amerikanische Konsulat oder die Botschaft für ein Interview zu besuchen. Außerdem dauert es oft einige Zeit, bis Sie das Visum erhalten, so dass es auf jeden Fall ratsam ist, so früh wie möglich mit dem Antragsverfahren zu beginnen.
Studieren in Kanada
Auch wenn es in Kanada weniger Universitäten gibt, gehen immer mehr Studierende für einen Austausch dorthin. Das große Land und die offene Kultur ziehen viele Menschen an. Außerdem ist es im Vergleich zu den Vereinigten Staaten einfacher, die richtigen Reisedokumente zu bekommen. Oft reicht schon eine eTA aus. Ähnlich wie das ESTA ist auch die eTA eine Reisegenehmigung, die man online beantragen kann. Wenn man für weniger als 6 Monate in Kanada studieren möchte, zum Beispiel für einen einsemestrigen Austausch, braucht man nur eine eTA. Die Beantragung ist im Handumdrehen erledigt, und in der Regel erhalten Sie innerhalb einer halben Stunde eine Bestätigung, dass Ihr Antrag genehmigt wurde.
Auch wenn Sie länger als sechs Monate in Kanada studieren möchten, müssen Sie kein kompliziertes Bewerbungsverfahren durchlaufen. Sie können oft eine so genannte „Study Permit“ beantragen. Dafür sind jedoch einige Dokumente erforderlich. So müssen Sie beispielsweise ein Zulassungsschreiben der Einrichtung vorlegen können, an der Sie studieren werden, und Sie müssen nachweisen, dass Sie über ausreichende finanzielle Mittel verfügen, um Ihren Aufenthalt in Kanada zu finanzieren. Sobald Sie eine Study Permit beantragt haben, ist es nicht mehr notwendig, eine eTA unabhängig davon zu beantragen. Denn eine erteilte eTA ist direkt mit der erteilten Study Permit verknüpft. Darüber hinaus bietet die Study Permit einige weitere Vorteile. So dürfen Sie beispielsweise nicht arbeiten, wenn Sie nur eine eTA haben. Mit einer Study Permit ist dies hingegen erlaubt.