Die Konkretisierung: passende Jobs suchen

Viele Studierende, aber auch Schulabsolventen, begehen oft einen Fehler. Kommen die positiven Rückmeldungen der Freunde und Bekannten, doch bleiben sie bei einem selbst aus, werden Bewerbungen am Fließband geschrieben. Manchmal erscheint es heute so, als sei die Anzahl der geschriebenen Bewerbungen ausschlaggebend, nicht aber deren Inhalt und die Passgenauigkeit des Jobs. Dass diese Vorgehensweise viele Absagen mit sich bringt, ist verständlich. Daher gilt:

  • Passgenau bewerben – Unternehmen wünschen einen Mitarbeiter, der die ausgeschriebene Stelle vollends ausfüllt. Sich auf eine nur teilweise passende Stelle zu bewerben, ist somit immer heikel, zumal viele Betriebe die Passgenauigkeit intern so definieren, dass frischer Wind höchstens bei geöffneten Fenstern gewünscht ist.
  • Initiativ bewerben – es ist kein Geheimnis. Auf ausgeschriebene Stellen kommen teils hunderte Bewerber. Zudem werden etliche Stellen nur formal ausgeschrieben, da dies die Anforderungen sind. Intern sind sie längst vergeben. Studierende sollten sich daher Unternehmen heraussuchen, in die sie und zu denen sie passen können – und sich initiativ bewerben. Das mag keine direkte Antwort geben, doch behalten die Betriebe interessante Bewerbungen und gleichen sie mit künftig offenen Stellen ab, bevor diese überhaupt ausgeschrieben werden.

Die meisten Studenten absolvierten während des Studiums ein Praktikum. Es schadet nie, dort noch einmal vorstellig zu werden. Das mag notfalls nicht der »Job fürs Leben« sein, doch könnte die Anstellung perfekt für den Übergang sein. Letztlich ist es immer einfacher, sich aus einer Anstellung heraus zu bewerben, als ohne eine Beschäftigung.

Die Bewerbung: Tücken vermeiden

Durchschnittlich nehmen sich Personalchefs um die 40 Sekunden Zeit, um sich den Lebenslauf eines Bewerbers anzuschauen. Nur, wenn dieser überzeugt, wird die restliche Bewerbung begutachtet. Mit diesem Wissen im Hinterkopf ist es noch wichtiger, den Lebenslauf bestens zu präsentieren und sich als unumgänglich darzustellen. Was bedeutet das?

  • Klarheit – die wichtigsten Informationen müssen auf den allerersten Blick erkenntlich sein: Studienabschluss, Matura, bisherige Praktika oder Arbeitsstellen. Alles andere ist unterzuordnen.
  • Einseitig – ein Student kann auf kein langes Arbeitsleben zurückblicken. Daher sollte der Lebenslauf unbedingt (auch im späteren Leben) auf eine Seite passen.

Auch das Anschreiben kann über Sieg und Niederlage entscheiden. Die größte Tücke ist bereits, den Ansprechpartner falsch zu adressieren oder sich im Betreff einen Fauxpas zu erlauben, der darauf hinweist, dass diese Bewerbung schon an etliche andere Unternehmen ging.

Allgemein ist das Anschreiben ein Motivationsschreiben. Studierende müssen in wenigen Zeilen erklären, warum sie für diese eine Firma, für diesen Job glühen. Abstand zu nehmen ist hingegen von Floskeln, die selbstverständlich sein sollten: Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Gewissenhaftigkeit oder Teamfähigkeit – all dies wird ohnehin erwartet und ist keine Besonderheit, die den Bewerber positiv hervorhebt.

Die Vergangenheit: Personalchefs nutzen Google

Vor den ersten Bewerbungen lohnt sich immer eine persönliche Google-Suche. Was gibt die Suchmaschine aus, wenn der eigene Name eingegeben wird? An und für sich dürfen Personalchefs ihre Bewerber nicht online recherchieren, allerdings wird davon ausgegangen, dass öffentliche Fotos und Posts nicht darunterfallen. Zuletzt wird es ein Bewerber ohnehin nicht erfahren, ob die Absage nun aufgrund der Partyfotos am Goldstrand, der knapp bekleideten Bilder auf Instagram oder doch aufgrund der eigenen Qualifikation abgeschickt wurde.

Die Betrugsmasche: Fake-Jobs umgehen

Leider haben Betrüger den Jobmarkt längst für sich entdeckt. Mit gefälschten Anzeigen in Jobportalen, gefälschten Unternehmensseiten mit Onlinebewerbungsmöglichkeit oder auch schlichtweg mit Zeitungsannoncen suchen sie sich ihre Opfer:

  • Datendiebstahl – viele Betrüger sind an den Daten der Bewerber interessiert. Sie werden dazu genutzt, Waren im Internet zu bestellen, woraufhin der Bewerber schließlich wegen Internetbetrug angezeigt wird.
  • Personendaten – nicht selten sind Bewerber dazu aufgefordert, eine Kopie ihres Ausweises einzusenden. Dies ist besonders gefährlich, denn mit dem Ausweis können nun Bankkonten eröffnet werden, die zur Geldwäsche genutzt werden, Kredite aufgenommen oder Leasingverträge abgeschlossen.
  • Bankdaten – auch sie sind eine gefragte Beute. Im »besten« Fall wird die Kontonummer nur bei Onlinebestellungen angegeben, im schlimmsten Fall wird das Konto zur Geldwäsche genutzt.

Bewerber sollten immer genau hinschauen und die Firma prüfen. Gerade bei Jobs rund um die Heimarbeit, teils mit extrem guten Verdienstmöglichkeiten, ist Vorsicht geboten.


(via www.betrugstest.com)

Das Gespräch: Vorbereitung ist die halbe Unterschrift

Wer es bis ins Vorstellungsgespräch geschafft hat, der hat bereits gute Chancen. Allerdings warten eben im Gespräch wieder neue Hürden. Beide Seiten möchten sich bestens präsentieren, allerdings ist dies auch allen Teilnehmern bewusst. Generell gilt:

  • Kein Schauspieltalent – selbstverständlich wird in Vorstellungsgesprächen ein wenig geschauspielert, meist um Schwächen zu kaschieren. Sich vollständig zu verstellen ist jedoch nicht von Erfolg gekrönt. Spätestens in der ersten Arbeitswoche der Probezeit fällt dies auf.
  • Vorbereitung – gute Bewerber informieren sich vor dem Gespräch nachhaltig. Sie kennen nicht allein die offensichtlichen und auf der Webseite bestens nachzulesenden Informationen zum Unternehmen, sie kennen auch Informationen, die Rechercheaufwand bedeuten.
  • Gehaltsvorstellung – sie wird immer abgefragt. Studierende sollten sich vorab realistische Gedanken machen und recherchieren, welches Gehalt möglich ist. Nun gilt es, das Gehalt mit dem Unternehmen zu vereinbaren. Ein internationaler Konzern wird stets mehr zahlen, als ein Familienunternehmen derselben Branche.

Die Tonalität des Vorstellungsgesprächs darf sich am Personaler orientieren. Ist dieser eher leger und scherzt zwischendurch, ist dies ein Indiz dafür, an geeigneten Stellen ebenfalls einen kleinen Witz zu äußern. Das funktioniert recht gut im Zusammenhang auf die Frage, welche Schwächen der Bewerber hat.

Fazit – gezielt bewerben und Chancen wahren

Wer sich gezielt bewirbt, der hat meist größere Chancen, ohne viele Absagen den gewünschten Job zu erhalten. Doch auch Initiativbewerbungen sind sehr sinnvoll, da sie häufig einen ersten Fuß in einen Betrieb hinein bieten. Leider müssen Bewerber heute auf mehr als falsche Ansprechpartner oder Tücken im Bewerbungsanschreiben achten, da Betrüger auf den Arbeitsmarkt aufmerksam geworden sind.