Werbedeals, tausende Follower und ein Job bei einem hippen Londoner Start-up: Das Leben der 19-jährigen Influencerin Imogen Collins scheint perfekt. Die 17-jährige Hannah dagegen kämpft nach dem Tod ihrer psychisch kranken Mutter mit Schuldgefühlen und wird auch noch von der Schule verwiesen. Beide verschlägt es von England in das winterliche Island. Hannah ist sehr beeindruckt, dass sie Imogen für ihr Praktikum bei einer isländischen Tageszeitung interviewen darf. Als eine Leiche in einem Lavafeld gefunden und Imogen verhaftet wird, beginnt Hannah zu ermitteln und kommt einem Skandal rund um Datenmanipulation in großem Stil auf die Spur. Aber wie stark ist Imogen involviert? Und ist die Influencerin wirklich eine Mörderin? Sif Sigmarsdóttirs „Das dunkle Flüstern der Schneeflocken“ ist ein hochaktueller Thriller, der zum kritischen Umgang mit sozialen Medien und digitalen Daten mahnt.

Sigmarsdóttirs Roman entführt in eine düstere Welt geprägt von Machtmissbrauch, Datenmanipulation und Angriffen auf die Schwächsten der Gesellschaft. Fesselnd und mit zahlreichen Social-Media-Bezügen, die sich auch in der Gestaltung im Buch wiederfinden, präsentiert die isländische Autorin zwei starke Hauptfiguren auf der Suche nach der Wahrheit: Imogen kämpft mit dem Gefühl, trotz Tausenden von Instagram-Followern keine Stimme zu haben und nicht gehört zu werden – vor allem, was ihre Bedenken rund um ihren Job im Online-Marketing angeht. Für sich und alle anderen jungen Mädchen und Frauen will sie die fragwürdigen Taktiken ihrer Firma offenlegen. Hannah dagegen erfährt bei ihren Ermittlungen, wie stark im Hintergrund mit persönlichen Daten gehandelt wird, die wir so oft bereitwillig teilen. Doch die beiden Mädchen müssen vorsichtig sein, denn vor der kargen Kulisse Islands gerät die Situation zunehmend außer Kontrolle – und immer wieder stellt sich heraus, dass der Schein trügt.

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