Humanmedizin

zulassungsbeschränkt

  • Studienplätze: 660 pro Jahr
  • Aufnahmeverfahren: MedAT-H

Das Studium der Humanmedizin an der Medizinischen Universität Wien dient der wissenschaftlichen Vorbildung für den ärztlichen Beruf in allen Fachrichtungen – sowie theoretisch als auch praktisch.

Das Studium setzt sich zum Ziel, die AbsolventInnen zu handlungskompetenten DoktorInnen der gesamten Medizin (Dr. med.univ.) auszubilden.

Durch die Vermittlung umfassender Kenntnisse – mit einem hohen Stellenwert des praxisorientierten Unterrichts – und eine frühe Auseinandersetzung mit konkreten medizinischen Fragestellungen, wie z.B. dem Wissen über geschlechterspezifische Unterschiede (Gender Medicine), wird für die AbsolventInnen eine breite medizinische Bildung mit fundierter Handlungskompetenz angestrebt.

Die Ausbildung an der MedUni Wien schafft also beste Voraussetzungen für den Eintritt in das Berufsleben und optimale Grundlagen für die postpromotionelle Ausbildung in allen ärztlichen Fachbereichen.

Die Schwerpunkte des Diplomstudiums Humanmedizin

Die Gestaltung des Curriculums für das Studium der Humanmedizin ist von folgenden Leitlinien getragen: Fächerintegration, Problemorientierung, methodengeleitetes Prüfen, Berechnung der Ausbildungskapazität, Evaluation und Qualitätskontrolle.

Damit eine postpromotionelle Ausbildung, wie z.B. zum Arzt / zur Ärztin für Allgemeinmedizin oder eine spezielle Fachrichtung, angetreten werden kann, müssen die AbsolventInnen über intellektuelle, praktische und zwischenmenschliche Befähigungen verfügen.

Dieses Qualifikationsprofil umfasst die Bereiche:

  • Wissen und Verständnis,
  • Klinische Fertigkeiten und Fähigkeiten,
  • Kommunikative Kompetenzen,
  • Ärztliche Haltung und
  • Berufsrelevante Kompetenzen.

Der Ablauf des Studiums der Humanmedizin

All diese Faktoren werden den Studierenden in zwölf Semestern gelehrt, inklusive der Absolvierung von Famulaturen (Praktika) für 18 Wochen und des Klinisch-Praktischen Jahrs für 48 Wochen. Der Umfang von Vorlesungen und sonstigen Pflichtlehrveranstaltungen wird in Semesterstunden angegeben. Entsprechend der Dauer eines Semesters (15 Wochen) bedeutet „eine Semesterstunde“ 15 Mal eine akademische Unterrichtsstunde à 45 Minuten.

Der Unterricht im ersten und zweiten Studienabschnitt findet in zeitlich und inhaltlich strukturierten, aufeinander aufbauenden Themenblöcken statt. Im ersten und zweiten Studienabschnitt werden außerdem klinische Fertigkeiten und Fähigkeiten im Kleingruppenunterricht von Beginn des Studiums an trainiert. Die hier bearbeiteten Lerninhalte werden im dritten Studienabschnitt mit der Zielsetzung vertieft, ein hohes Kompetenzniveau zu erreichen. Im dritten Studienabschnitt finden Klinische Praktika an den Stationen und Ambulanzen der Universitätskliniken sowie an von der Universität anerkannten Lehrkrankenhäusern und Lehrpraxen statt. Die Diplomarbeit ist parallel zu den Lehrveranstaltungen des 2. und 3. Studienabschnitts anzufertigen.

Studienaufbau

Das Diplomstudium Humanmedizin an der MedUni Wien dauert 12 Semester und umfasst ein Gesamtstundenausmaß von 241 Semesterstunden.

Ein Großteil der Stunden entfällt auf Pflichtfächer und ein geringer auf freie Wahlfächer. Innerhalb der Pflichtfächer sind wiederum ein bedeutender Teil der Semesterstunden für die klinisch-praktische Ausbildung und Wahlpflichtfächer vorgesehen. Im Laufe des Studiums sind 12 Wochen Famulaturen und das Klinisch-Praktische Jahr im Umfang von 48 Wochen zu absolvieren.

Das Studium ist in 3 Studienabschnitte gegliedert; davon umfasst der 1. Studienabschnitt zwei Semester, der 2. Studienabschnitt sechs Semester und der 3. Studienabschnitt vier Semester.

Der Unterricht im ersten und zweiten Studienabschnitt ist in so genannte Themenblöcken eingeteilt. Die Blöcke werden von „Lines“ begleitet, das sind Praktika bzw. Seminare in Kleingruppen, mit dem Ziel spezielle Bezüge zum klinischen Unterricht herzustellen.

Der Studienplan ist so aufgebaut, dass nur bei Studienbeginn in einem Wintersemester die Pflichtlehrveranstaltungen ideal aufeinander abgestimmt sind.

Weitere Details

Klinisch-Praktische Ausbildung

Die Klinisch-Praktische Ausbildung soll erworbene Kenntnisse, Fertigkeiten und ärztliche Haltungen vertiefen sowie ein postgraduales Studium ermöglichen.

Die Klinisch-Praktische Ausbildung umfasst 12 Wochen Pflichtfamulatur (Praktika) sowie das Klinisch-Praktisches Jahr (KPJ). Während des KPJ sind die Studierenden der Humanmedizin des 6. Studienjahres (11. Semester) als lernende Teammitglieder an den Abteilungen der Universitätskliniken der Medizinischen Universität Wien und der akkreditierten Lehrkrankenhäuser tätig. Sie werden dabei von MentorInnen bei ihrer intensiven, klinisch-praktischen Ausbildung begleitet.

Pflichtfamulaturen an der MedUni Wien

Im Rahmen des Diplomstudiums Humanmedizin müssen 12 Wochen Pflichtfamulatur abgeleistet werden. Famulaturen bezeichnen Praktika, die angehende ÄrztInnen im Rahmen ihrer klinischen Ausbildung absolvieren müssen.

Zumindest vier Wochen der Pflichtfamulatur sind an einer Abteilung für Innere Medizin vor Eintritt in den dritten Studienabschnitt abzuleisten – in Österreich bzw. in einem EU – Land.

Weitere vier Wochen sind in einer Lehrpraxis für Allgemeinmedizin oder einer Einrichtung der Primärversorgung zu leisten. Auch diese Famulatur ist in Österreich bzw. in einem EU -Land zu absolvieren. Für die restlichen vier Wochen können die Studierenden eine Disziplin (4 Wochen) oder zwei Disziplinen (je 2 Wochen) frei wählen, wobei dringend empfohlen wird, diese in chirurgischen Fächern zu absolvieren.

Eine detaillierte Auflistung und Erklärung zu den einzelnen Pflichtfamulaturen finden Sie im Studienplan des Diplomstudiums Humanmedizin.

Studienplan Diplomstudium Humanmedizin (PDF, 874KB)
Detaillierter Studienplan des Studiums Humanmedizin in der derzeit gültigen Fassung.01.10.2015

Das Klinische-Praktische Jahr (KPJ) an der MedUni Wien

Die übergeordneten Zielsetzungen des KPJ sind der Erwerb von

  • Skills, Wissen und Haltungen gemäß dem österreichischen Kompetenzkatalog und gemäß europäischen Vorgaben,
  • Kompetenz in klinisch-problemorientiertem wissenschaftlichem Denken und evidenzbasiertem ärztlichem Handeln

Das Klinisch-Praktische Jahr umfasst in der Regel eine durchgängige praktische Ausbildung von 48 Wochen. Das KPJ ist in drei Tertiale zu je 16 Wochen unterteilt. Dabei können folgende Fächer innerhalb der KPJ-Tertiale gewählt werden:

  • KPJ-Tertial A „Innere Medizin“
  • KPJ-Tertial B „Chirurgische und perioperative Fächer“
  • KPJ-Tertial C „Wahlfächer“

Die KPJ-Tertiale können in beliebiger Reihenfolge absolviert und an derselben oder an unterschiedlichen in- und ausländischen Krankenanstalten absolviert werden.

MEHR ZUM KLINISCH-PRAKTISCHEN JAHR

Studienziel und Qualifikationsprofil

Das Ziel des Diplomstudiums der Humanmedizin an ist es, DoktorInnen der gesamten Medizin mit hohen fachlichen und menschlichen Kompetenzen auszubilden.

Das Studium der Humanmedizin an der Medizinischen Universität Wien dient der wissenschaftlichen Vorbildung für den ärztlichen Beruf in allen Fachrichtungen – sowie theoretisch als auch praktisch. Es setzt sich zum Ziel, die AbsolventInnen zu handlungskompetenten DoktorInnen der gesamten Medizin (Dr. med. univ.) auszubilden.

Um diese Ziele zu erreichen, müssen Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Einstellungen der angehenden ÄrztInnen im Rahmen eines geeigneten Curriculums mit adäquaten Methoden ganzheitlich und integrativ gelehrt, gelernt und geprüft bzw. evaluiert werden.

Qualifikationsprofil der AbsolventInnen

Wissen und Verständnis

Grundlegende Kenntnisse und Verständnis

  • der Strukturen und Funktionsmechanismen des weiblichen und männlichen menschlichen Körpers in allen seinen Entwicklungsphasen, in Gesundheit und Krankheit von der molekularen Ebene bis zum Gesamtorganismus
  • der menschlichen Psyche und ihre Entwicklungsphasen in Gesundheit und Krankheit
  • der Interaktionen des Individuums mit Gesellschaft und Umwelt
  • der Ziele, Strukturen und Prozesse von Gesundheitsförderung, Prävention, Diagnostik, kurativer wie palliativer Therapie, Pflege und Rehabilitation von akut bis chronisch verlaufenden Erkrankungen
  • der ethischen Prinzipien der Medizin
  • der Methoden der medizinisch-wissenschaftlichen Forschung

Detaillierte Kenntnisse und Verständnis

  • häufiger oder dringlich zu behandelnder Gesundheitsstörungen und Krankheitsbilder sowie ihrer Behandlungskonzepte
  • Detaillierte Kenntnisse, Verständnis und wissenschaftliche Behandlung von speziellen Gebieten der Medizin, die vom Studierenden selbst ausgewählt werden müssen (Wahlelemente des Curriculums, Diplomarbeit)
  • Basiskenntnisse der Medizinischen Informatik, der Medizintechnik, des Medizinrechts, der Gesundheitsökonomie, der Qualitätssicherung und des Prozessmanagements im Gesundheitswesen sowie des österreichischen Gesundheitssystems

Klinische Fähigkeiten und Fertigkeiten

Fähigkeit

  • fachspezifische Anamnese und relevanten Status effizient, problemorientiert, korrekt sowie in einer den PatientInnen gegenüber rücksichtsvollen Art zu erheben
  • Notfälle zu erkennen, richtig zu bewerten und erweiterte Erste Hilfe-Maßnahmen zu setzen
  • wichtige Differentialdiagnosen zu bedenken, zu begründen und einen zielführenden Untersuchungsplan zu entwerfen, um nach Möglichkeit zu einer Diagnose zu gelangen
  • für häufige Erkrankungen unter stationären und ambulanten Bedingungen ein begründetes Behandlungskonzept vorzuschlagen
  • PatientInnen jeden Lebensalters in Hinblick auf Gesundheitsförderung zu beraten

Beherrschung klinischer Fertigkeiten, zu denen ÄrztInnen am Beginn ihrer Weiterbildung berechtigt sind (z.B. Wundversorgung, Blutabnahme, Anforderungen für weiterführende Untersuchungen klar zu formulieren, etc.)

Kommunikative Kompetenzen

Fähigkeit

  • Zuzuhören
  • PatientInnen und deren Angehörigen diagnostisches Vorgehen, Diagnose sowie therapeutisches Vorgehen verständlich und einfühlsam mitzuteilen und sie zur aktiven Krankheitsbewältigung zu motivieren
  • PatientInnen sowie deren Angehörigen schlechte Nachrichten rücksichtsvoll mitzuteilen und mit den dadurch ausgelösten Gefühlen umgehen zu können
  • mit KollegInnen (einschließlich Pflegepersonal und medizinnahen Berufen) klar, höflich und wirksam zu kommunizieren – insbesondere mit dem Ziel, Verständnis, Zusammenarbeit und gegenseitiges Lernen zu ermöglichen
  • sich im klinischen und im wissenschaftlichen Kontext sowohl mündlich als auch schriftlich präzise und verständlich mitzuteilen
  • zur fachlichen Kommunikation in Englisch
  • die Informationstechnologien effizient zu nutzen

Ärztliche Haltung

  • Bereitschaft, die ethischen Prinzipien der Medizin in Praxis und Forschung anzuwenden
  • Respekt und Ehrlichkeit gegenüber PatientInnen und KollegInnen
  • Realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten, Möglichkeiten und Grenzen sowie die Bereitschaft, daraus angemessene Konsequenzen zu ziehen Verantwortungsbereitschaft und Genauigkeit
  • Bereitschaft, auf die kontinuierlichen Veränderungen in den medizinischen Wissenschaften und auf den gesellschaftlichen Wandel angemessen zu reagieren und zur Weiterentwicklung der Medizin in Wissenschaft und Praxis beizutragen
  • Bereitschaft auf medizinisch relevante geschlechtsspezifische, soziale und kulturelle Unterschiede einzugehen, bestehende Informationsdefizite aktiv aufzuarbeiten und rollenstereotype Verhaltensweisen zu vermeiden.

Berufsrelevante Kompetenzen

Wissenschaftliche Kompetenzen

  • Fähigkeit, relevante Forschungsfragen zu stellen, Hypothesen zu formulieren und unter Anleitung wissenschaftlich zu arbeiten
  • Fähigkeit, die jeweils wesentlichen Informationen zu erfassen, sie mit Kenntnissen aus verschiedenen Gebieten zu verknüpfen und kreativ zur Lösung von Problemen anzuwenden
  • Fähigkeit, Informationen, Situationen und Konzepte sachlich, logisch, kritisch und bewertend zu beurteilen
  • Fähigkeit   zum   selbstgesteuerten berufsbegleitenden Lernen

Soziale und organisatorische Kompetenzen

  • Bereitschaft und Fähigkeit, sich im Team einzugliedern und zusammenzuarbeiten, zu führen, zu delegieren und Konflikte zu lösen –insbesondere im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit
  • Fähigkeit zum Selbstmanagement und Bereitschaft, sich entsprechende Hilfe zu organisieren

Bildungskompetenz

  • Bereitschaft und Fähigkeit zur Vorbildwirkung
  • Grundlegende Fähigkeit, gesundheitsrelevantes Wissen in verständlicher Weise an Gesunde und Kranke zu vermitteln und entsprechende Einstellungen und Verhaltensweisen zu fördern

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Spitalgasse 23, 1090 Wien

Telefon: 01 40 160-0 Website: www.meduniwien.ac.at

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