News

News

SARS-CoV-2 Antikörpertest: Expertise heimischer Universitäten

Für eine Einschätzung der Ausbreitung von SARS-CoV-2 sowie der bereits erfolgten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus braucht es – zusätzlich zu den derzeit verfügbaren PCR-Tests – zuverlässige und massentaugliche Analyseverfahren, mit denen SARS-CoV-2-Antikörper nachgewiesen werden können. Ein ExpertInnen-Team dreier heimischer Universitäten – BOKU, Vetmeduni Vienna und MedUni Wien – hat nun den ersten quantitativen SARS-CoV-2-Antikörpertest entwickelt. Mit dem Industriepartner Technoclone gelang es, diesen Antikörpertest schnellstmöglich zu kommerzialisieren.

Menschen haben wenig Vertrauen beim Austausch von Genom-Daten

Menschen haben nach wie vor wenig Vertrauen in den für die Genomforschung nötigen Datenaustausch. Das belegt die bislang größte Umfrage zum Thema, die von der Cambridge University u.a. in Zusammenarbeit mit der Politikwissenschafterin Barbara Prainsack von der Universität Wien durchgeführt wurde: Weniger als die Hälfte der Befragten möchte ihre genetischen Informationen für mehr als einen Zweck verwendet wissen. Die Studie erscheint aktuell im "American Journal of Human Genetics".

Neues Verfahren macht Leinöl haltbarer

Leinöl gilt aufgrund seines Reichtums an lebenswichtigen und vom Körper nicht selbst produzierbaren Omega-3-Fettsäuren als sehr gesund. Das Speiseöl wird nach Anbruch aber schnell ranzig. Ein Team um den Lebensmittelanalytiker Marc Pignitter von der Fakultät für Chemie der Universität Wien präsentiert eine Methode, wie Leinöl hochwertiger und haltbarer produziert werden kann. Der in einem von der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) geförderten Projekt entwickelte Prototyp soll nun für die Leinöl-Produktion im Großmaßstab weiterentwickelt und getestet werden.

Mineral heilt sich selbst von Schäden durch radioaktive Strahlung

Manche Minerale setzen sich selbst radioaktiver Strahlung aus und verändern so über lange Zeit ihre Struktur. Monazit verhält sich in diesem Fall "wie Camembert, in den man Löcher bohrt": Sind schon Strahlenschäden vorhanden, "heilt" das Mineral wieder von selbst. In einer neuen Studie konnte ein internationales Forschungsteam um Lutz Nasdala vom Institut für Mineralogie und Kristallographie an der Universität Wien nun die Ursache des Selbstausheilens von Monazit durch Helium-Bestrahlungsexperimente finden. Die Ergebnisse wurden in "Scientific Reports" veröffentlicht.

Veganes Leder aus Pilzen

Leder findet als langlebiges und vielseitig einsetzbares Material in vielen Bereichen unseres Alltags Verwendung, z.B. in der Möbel- und Kleidungsindustrie. Als eine ethisch- und umweltgerechtere Alternative gelten aus Pilzen gewonnene Lederersatzmaterialien. Ein internationales Team um die Materialchemiker Alexander Bismarck und Mitchell Jones von der Universität Wien zeigt in einem Übersichtsartikel in "Nature Sustainability" das beträchtliche Potenzial der aus Pilzen gewonnen erneuerbaren nachhaltigen Textilien auf.

Neues Christian Doppler Labor an der Universität Wien

Am 4. September eröffnet das neue Christian Doppler Labor für optische Quantencomputer. Unter der Leitung des Physikers Philip Walther von der Universität Wien entwickeln Forscher*innen neue Technologien für Quantencomputer, die auf photonischen Plattformen basieren. Diese Quantencomputer sollen vielseitig und für praxisnahe Anwendungen eingesetzt werden. Durch das Bereitstellen eines photonischen Quantencomputers in der Cloud werden Wissenschafter*innen und die breite Öffentlichkeit die Möglichkeit haben Quantenalgorithmen auszuführen. Christian Doppler Labore werden von der öffentlichen Hand und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert. Wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW).

Autophagie: Der Anfang vom Ende

Die Autophagie, vom Griechischen für "Selbst-Essen", ist ein essentieller Prozess, um Zellbestandteile zu isolieren und zu recyclen, wenn die Zelle unter Stress steht oder Nährstoffe limitiert sind. Bei der Autophagie werden schadhafte Proteine oder Organellen in einer Doppelmembran, dem Autophagosom, eingekapselt und später abgebaut. Lange war unklar, wie dieser zelluläre "Müllsack" genau entsteht. Ein Team unter der Leitung von Sascha Martens an den Max Perutz Labs, ein Joint Venture der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien, hat nun die ersten Schritte in der Bildung der Autophagosomen im Labor nachgebaut. Dabei konnten die Forscher*innen zeigen, wie winzige Bläschen mit einem Protein namens Atg9 den Keim bilden, aus dem das Autophagosom wächst. Die Studie wurde im Top-Journal "Science" publiziert.