Die ganze Welt spricht Spanisch: Hispanoamerika im Unterricht aber stark vernachlässigt
90 Prozent der Spanisch sprechenden Menschen leben in Hispanoamerika, der Spanischunterricht in Österreich und Deutschland konzentriert sich trotzdem vorwiegend auf Spanien. Das belegt eine aktuelle Umfrage unter 264 Studienanfänger*innen von Elissa Pustka und Linda Bäumler der Universität Wien. Während Spanisch als sogenannte plurizentrische Sprache mit vielfältigen Normen betrachtet wird und die Lehrpläne eigentlich die Berücksichtigung von Sprachvariation einfordern, wird dies in der Praxis kaum umgesetzt. Student*innen wünschen sich größere Vielfalt.
Die beständige Gefahr nach Landschaftsbränden
Jedes Jahr verbrennen weltweit schätzungsweise vier Prozent der Landoberfläche. Zurück bleiben mehr als 250 Megatonnen verkohlter Pflanzen. Eine Studie der Universität Wien hat in diesen Kohlen nun erstmals erhöhte Konzentrationen umweltbeständiger freier Radikale nachgewiesen – und das teilweise noch fünf Jahre nach dem Brand. Diese können reaktive Substanzen generieren, welche wiederum Pflanzen und Lebewesen schaden. Die Forscher*innen um Gabriel Sigmund und Thilo Hofmann haben Kohleproben aus den Rückständen von Wald-, Gras- und Buschbränden in unterschiedlichen klimatischen Zonen analysiert. Die Studie erscheint in Nature Communications Earth & Environment.
Älter als gedacht: Zähne entschlüsseln den Ursprung des Tigerhais
Der Tigerhai wird bis zu fünfeinhalb Meter lang und zählt somit zu den größten lebenden Haien. Heute kommt er weltweit vor und zeichnet sich durch das namensgebende Streifenmuster auf seiner Rückseite aus. Ein internationales Forscher*innen Team um Julia Türtscher von der Universität Wien hat sich mit dem Ursprung dieser Räuber beschäftigt und herausgefunden, dass es in der Vergangenheit mehr Arten gab und es den heutigen Tigerhai schon deutlich länger gibt als bisher angenommen. Die Ergebnisse dieser Studie erscheinen im Fachjournal "Paleobiology".
Sprachmelodie hilft beim Erkennen von Wörtern
Hören wir eine uns fremde Sprache, ist es schwierig zu erkennen, wann ein Wort aufhört und das nächste beginnt. Dabei kann die Sprachmelodie eine Hilfe sein: Wissenschafter*innen der Universität Wien haben herausgefunden, dass Wörter in einem kontinuierlichen Sprachfluss gut erkannt werden, wenn die Silbe am Wortende länger ausgesprochen wird als die restlichen Silben des Wortes. Eine ungewohnte Sprachmelodie erschwert hingegen das Erkennen von Wörtern. Die Studie erscheint in Frontiers in Psychology.
Was ist landwirtschaftliche Biodiversität?
Um negative Auswirkungen der Landwirtschaft auf die biologische Vielfalt und damit verbundene Ökosystemleistungen zu minimieren braucht es "Biodiversitäts-freundliche" Bewirtschaftung. Warum aber werden diese wissenschaftlichen Ergebnisse selten in die landwirtschaftliche Praxis umgesetzt? Laut einer aktuellen Befragung europäischer Wissenschafter*innen und Landwirt*innen liegt dies vor allem an Wissens- und Kommunikationslücken zwischen Forschung und Praxis. Die Studie wurde von Bea Maas von der Universität Wien geleitet und in der Zeitschrift "Biological Conservation" veröffentlicht.
Roboter lernen schneller mit Quantentechnologie
Künstliche Intelligenz ist Teil unseres modernen Lebens: Sie lässt Maschinen nützliche Prozesse zur Spracherkennung oder für digitale persönliche Assistenten erlernen. Eine entscheidende Frage für praktische Anwendungen ist, wie schnell solche intelligenten Maschinen lernen können. Ein Experiment an der Universität Wien brachte nun den Beweis dafür, dass Quantentechnologie tatsächlich eine Beschleunigung des Lernprozesses ermöglicht. In einer internationalen Zusammenarbeit gelang dies Physiker*innen aus Österreich, Deutschland, den Niederlanden und den USA, indem sie einen Quantenprozessor für einzelne Photonen als Roboter verwendeten. Diese Arbeit, die zur Weiterentwicklung der künstlichen Quantenintelligenz in künftigen Anwendungen beiträgt, wird in der aktuellen Ausgabe des Journals "Nature" publiziert.
Wie ein Marienkäfer die Raumzeit krümmt
Forschern der Universität Wien und der ÖAW um Markus Aspelmeyer ist es erstmals gelungen, mit Hilfe eines hochempfindlichen Pendels das Schwerefeld einer lediglich 2 mm großen Goldkugel zu vermessen – und damit die kleinste jemals gemessene Gravitationskraft. Das Experiment eröffnet neue Möglichkeiten, die Gravitationsgesetze auf bisher unerreicht kleinen Skalen zu überprüfen. Die Ergebnisse werden im Fachjournal Nature veröffentlicht.
Universität Graz: Institut für Pharmazeutische Wissenschaften bekommt neuen Standort im Univiertel
Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) hat das Gebäude in der Beethovenstraße 8 in eineinhalb Jahren zu einem modernen Laborgebäude und Unistandort umgebaut. Gestern, 9. März 2021, wurde der Schlüssel an Rektor Martin Polaschek übergeben.