Neues Masterstudium Molecular Precision Medicine
Das neue Masterstudium "Molecular Precision Medicine" widmet sich der Entstehung von Krankheiten und deren Behandlung auf molekularer und mechanistischer Ebene. Das gemeinsam von Medizinischer Universität Wien und Universität Wien eingerichtete Studium vereint Wissenschafter*innen aus den Bereichen Grundlagenforschung sowie der translationalen und klinischen Forschung und vermittelt Studierenden umfassendes Wissen über die Möglichkeiten, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der Präzisionsmedizin.
Die menschliche Geburt: Eine evolutionäre Kompromiss-Geschichte
Verglichen mit vielen anderen Primaten ist die menschliche Geburt relativ schwierig, da der Kopf des Babys im Vergleich zum Geburtskanal sehr groß ist. Dieses Schädel-Becken-Verhältnis erhöht das Risiko für Geburtskomplikationen. Lange wurde vermutet, dass der aufrechte Gang des Menschen eine evolutionäre Vergrößerung des Beckens verhinderte. Biolog*innen der Universität Wien haben in einer aktuellen Studie im Fachmagazin PNAS eine andere Erklärung gefunden: Ein größerer Beckenkanal erschwert es dem Beckenboden, den Fötus und die inneren Organe zu halten und erhöht das Risiko für Inkontinenz.
Spermidin verbessert die Gedächtnisleistung
Spermidin ist eine natürliche Substanz, die unter anderem in Weizenkeimen, Nüssen und Pilzen enthalten ist, aber auch im menschlichen Körper vorkommt. Sie verlängert das Leben von Zellen und hat positive Effekte auf den Alterungsprozess des Gehirns. Letzteres konnten ForscherInnen der Universität Graz, der Freien Universität Berlin und der Medizinischen Universität Innsbruck in zwei gemeinsamen Studien zeigen. Sie stellten fest, dass Mäuse und Fliegen bessere kognitive Leistungen zeigen, wenn sie mit Spermidin angereicherter Nahrung gefüttert wurden. Auch im Menschen scheint ein höherer Spermidingehalt in der Nahrung mit verbessertem Denkvermögen und einer stärkeren Gedächtnisleistung verknüpft zu sein. Die Studien sind im renommierten Fachjournal Cell Reports erschienen.
Buch-Tipp: Wie schlimm sind Bananen?
Der Klimawandel ist eines der größten Probleme unserer Zeit und wir alle wollen das Richtige für unseren Planeten tun. Wir müssen unsere Lebensweise überdenken – nur wie?
Neue Funktionen im Darm-Mikrobiom entdeckt
Ein internationales Team aus Wissenschafter*innen um die Mikrobiologen Alexander Loy von der Universität Wien und David Schleheck von der Universität Konstanz hat neue metabolische Fähigkeiten von Darmbakterien entschlüsselt. Die Forscher*innen haben erstmals analysiert, wie Mikroben im Darm den pflanzlichen Schwefelzucker Sulfoquinovose verarbeiten. Sulfoquinovose steckt in allen grünen Gemüsesorten wie Spinat und Salat. Die Studie ergab, dass spezialisierte Bakterien bei der Verwertung des Schwefelzuckers kooperieren und dabei Schwefelwasserstoff produzieren. Dieses Gas – bekannt für seinen Geruch nach faulen Eiern – hat ambivalente Effekte auf die Gesundheit: In niedriger Konzentration wirkt es entzündungshemmend. Große Mengen Schwefelwasserstoff im Darm werden wiederum mit Erkrankungen wie Krebs in Verbindung gebracht. Die Studie ist im Fachmagazin "The ISME Journal" erschienen.
Leben in einer Plastikwelt: FHTW-Projekt untersucht Risiken für Mensch und Umwelt
In einem von der Stadt Wien geförderten Projekt widmet sich ein Team der FH Technikum Wien den Risiken von Mikroplastik und Nanopartikeln für Mensch und Umwelt. Das hochaktuelle Thema soll damit stärker im Master-Studium „Ökotoxikologie und Umweltmanagement“ verankert werden und auch die eigene Forschung vorantreiben.
Erster Sternenpark in Österreich etabliert
Lichtverschmutzung wird zu einem immer größeren Problem, das sich auf die Natur und den Menschen auswirkt. Vor diesem Hintergrund hat die Universität Wien gemeinsam mit der oberösterreichischen Landesregierung, dem Naturpark Attersee-Traunsee und weiteren lokalen Projektpartnern den ersten Sternenpark Österreichs etabliert und damit die Region Attersee-Traunsee zum "Nachtlandschaftsschutzgebiet" erklärt.
Fitte Zugvögel: Gezielter Schutz der Brustmuskulatur
Einem Schutzmechanismus von Zugvögeln ist nun ein europäisches Forschungsteam unter Leitung der Vetmeduni Vienna (Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung) auf die Spur gekommen. Demnach sind Wachteln in der Lage, ihre Brustmuskeln bei ihren Wanderungsflügen gezielt vor oxidativem Stress zu schützen. Die ForscherInnen gehen davon aus, dass dieser Mechanismus ein wesentlicher Grund dafür ist, dass die Zugvögel ihre weiten Flüge überhaupt erfolgreich bewältigen können.