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Sättigungshormon Ghrelin – Was Felsenpinguine hungern lässt

Eine Vielzahl von Tierarten durchläuft längere Fastenzeiten. Während solcher Perioden des Nahrungsentzugs müssen die Tiere ihren Appetit unterdrücken. Das Sättigungssignal-Darmhormon Ghrelin hat in diesem Zusammenhang in Studien über Säugetiersysteme viel Aufmerksamkeit erhalten. Bei Wildvögeln hingegen war das Wissen über das Ghrelin-System und seine Rolle während längerer Fastenzeiten bisher spärlich. Eine internationale Studie unter Leitung des Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung der Veterinärmedizinischen Universität Wien (KLIVV) untersuchte dieses Hormon in einer soeben erschienenen Studie anhand von Felsenpinguinen. Die Forscher:innen liefern damit einen wichtigen Beitrag, um das Ghrelin-System von Vögeln besser zu verstehen.

Wie ein Salzriese die Biodiversität im Mittelmeer radikal veränderte

Vor rund 5,5 Millionen Jahren erlebte das Mittelmeer nach der Abtrennung vom Atlantik eine ökologische Krise. Eine internationale Studie unter der Leitung von Konstantina Agiadi von der Universität Wien konnte nun erstmals beziffern, wie tiefgreifend und langandauernd der daraus folgende Biodiversitätsverlust war: Nur 11 Prozent der damals ausschließlich im Mittelmeer heimischen Arten überlebten die Krise, und bis zur Erholung der Artenvielfalt dauerte es mehr als 1,7 Millionen Jahre. Die Studie wurde aktuell im renommierten Fachmagazin Science veröffentlicht.

Vulkan-Ausbruch verändert die Atmosphäre: Studie zeigt Auswirkungen der Hunga-Eruption

Vor knapp einer Woche begann in Island wieder Lava aus der Erde zu sprudeln. Auf Sizilien kommt der Ätna nicht nur Ruhe. Der Ausbruch eines Vulkans kann massive Folgen für eine Region haben. Aber nicht nur das. Sein Atem reicht weit. Bei der Eruption des Hunga im Jänner 2022, dem bislang größten vulkanischen Ereignis des 21. Jahrhunderts, gelangte eine noch nie zuvor beobachtete Menge an Wasserdampf in die obere Atmosphäre. Forscher:innen vom Wegener Center der Universität Graz haben in Zusammenarbeit mit Kolleg:innen aus den USA die Veränderungen in diesen hohen Luftschichten untersucht und festgestellt: Die Stratosphäre hat sich außergewöhnlich stark abgekühlt. Das hat weitreichende Auswirkungen auf die Atmosphäre und das Klima. Die Studie ist in Communications Earth & Environment erschienen.

Großer Lesesaal der Hauptbibliothek der Universitätsbibliothek Wien: Schließung ab 23. September aufgrund umfassender Sanierung

Im Herbst startet die Sanierung der Hauptbibliothek der Universitätsbibliothek Wien durch die Bundesimmobiliengesellschaft, um in Zukunft doppelt so vielen Studierenden attraktiven und den Bedürfnissen der Zeit entsprechenden Platz zu bieten. Konkret bedeutet das eine Sperre des Großen Lesesaals ab 23. September 2024. Für alternative Lernorte mit entsprechenden Öffnungszeiten ist gesorgt. Die knapp drei Millionen Bücher der Hauptbibliothek werden in Folge in das neu errichtete Depot in Floridsdorf übersiedelt, wo eine fachgerechte Konservierung nach neuesten Standards gewährleistet ist. Während der Übersiedlungsphase (28. Oktober 2024 bis Jänner 2025) ist die Bestellung der Bestände der Hauptbibliothek nicht möglich.

Weniger Emissionen in Österreich: Forscher:innen der Uni Graz zeigen Ursachen auf

Erfreuliche Nachrichten: 2023 gingen die Treibhausgasemissionen in Österreich um 6,4 Prozent zurück, wie das Klimaschutzministerium und das Umweltbundesamt heute in einer Pressekonferenz bekanntgaben. Forscher:innen der Universität Graz haben analysiert, worin diese Reduktion begründet liegt. Hauptverantwortlich dafür sind demnach Änderungen bei Produktionsverfahren sowie im Verhalten der Bevölkerung. Sie bewirkten einen Emissionsrückgang von 5,6 Prozent. Ein weiteres Minus von 0,8 Prozent brachten die geringere wirtschaftliche Aktivität und der warme Winter.

Auf der Suche nach alten Stammzellen, die für immer jung halten

Die Seeanemone Nematostella vectensis ist potentiell unsterblich. Mit molekulargenetischen Methoden identifizierten nun Entwicklungsbiolog*innen um Ulrich Technau von der Universität Wien erstmals mögliche Kandidaten für multipotente Stammzellen bei der Seeanemone. Diese Stammzellen werden durch evolutionär hochkonservierte Gene reguliert, die beim Menschen meist nur bei der Bildung von Ei- und Samenzellen aktiv sind, aber alten Tierstämmen wie den Nesseltieren ein hohes Maß an Regenerationsfähigkeit verleihen, um sogar dem Altern zu entgehen. Die Ergebnisse erscheinen aktuell in Science Advances und könnten auch in Zukunft Erkenntnisse zum menschlichen Alterungsprozess liefern.

Ein Asteroid führte zum Aussterben der Dinosaurier – kein Komet

Ein Team von internationalen Wissenschafter*innen unter Beteiligung des Geochemikers und Impaktforschers Christian Köberl von der Universität Wien konnte nachweisen, dass der Einschlag bei Chicxulub in Mexiko, der vor 66 Millionen Jahren zum Aussterben der Dinosaurier führte, durch einen kohlenstoffhaltigen Asteroiden ausgelöst wurde. Die Forscher*innen kamen mit einer neuartigen Methode mit Ruthenium-Isotopen zur Bestimmung von Einschlagskratern zu diesem Ergebnis. Die Annahme, dass es sich bei dem Einschlag um einen Kometen gehandelt habe, ist damit widerlegt. Die Ergebnisse erscheinen aktuell in Science.