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Planeten-Embryos benützen radioaktive Elemente als Wärmequelle

Astrophysiker João Alves von der Universität Wien hat gemeinsam mit einem internationalen Team eine Region des Sternbilds Schlangenträger untersucht, in der aktiv Sterne gebildet werden, und damit Einblicke in jene Bedingungen gewinnen können, unter denen sich auch unser Sonnensystem gebildet hat: nämlich durch Anreicherung mit kurzlebigen radioaktiven Elementen. Diese Energiequelle spielte schon früh eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Planeten, denn sie waren die Hauptwärmequelle für "Planeten-Embryos".

Erdbeben-Bruchzone im Achensee entdeckt

Geologen der Uni Innsbruck sind im Rahmen von Profilmessungen im Achensee zufällig auf eine ungewöhnliche Geländestufe im Untergrund des Sees gestoßen. Die Analysen der Erdbeben-Experten vom Institut für Geologie ergaben, dass es sich dabei um eine tektonisch aktive Bruchzone handelt, die vergangene Starkbeben ausgelöst hat. Das Team entdeckte somit erstmals eine für prähistorische Starkbeben ursächliche tektonische Bruchzone innerhalb der Alpen und liefert ein Starkbeben-Archiv der letzten circa 17.000 Jahre für das Tiroler Unterland.

Kreative Tiere: Elefanten erfinden und lernen ungewöhnliche Laute

Elefanten kommunizieren sehr viel und ausgiebig miteinander und spielen mit ihrer Stimme. Es kommt auch vor, dass sie Laute produzieren, die eigentlich nicht Teil ihres natürlichen Lautrepertoires sind. Angela Stoeger und Anton Baotic vom Department für Verhaltens- und Kognitionsbiologie der Universität Wien untersuchten nun drei Typen solcher ungewöhnlicher Laute bei Elefanten in Botswana und im Zoo von Dresden und verglichen sie mit einem riesigen Datensatz an schon vorhandenen gesammelten Lauten. Das faszinierende Ergebnis: Es handelt sich um Laute, die tatsächlich bisher nicht beschrieben wurden. Die Ergebnisse erscheinen in Biology.

Mehr Pilzgifte auf Weiden durch Klimaerwärmung

Eine soeben in der renommierten Fachzeitschrift „Toxins“ veröffentlichte Studie der Vetmeduni Vienna untersuchte, inwieweit Weiden – eine wichtige Futterquelle für die Milchproduktion – durch Schimmelpilzgifte kontaminiert sind. Die Ergebnisse zeigen, dass diese Mykotoxine genannten Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen ein unterschätztes Risiko für Weide- und Futtertiere aber auch für den Menschen darstellen. Weitere wichtige Erkenntnis: Je höher die Umgebungstemperatur ist, umso stärker ist die Belastung mit Pilztoxinen.

Meeresböden in der Nordadria

Paläontolog*innen der Universität Wien konstatieren dramatischen ökologischen Wandel. In den Sand- und Schlammböden der Nordadria liegen zahllose Schalen von Muscheln und Schnecken begraben, die hier vor Jahrzehnten oder Jahrhunderten gelebt haben. Forscher*innen um Alexandra Haselmair und Martin Zuschin vom Institut für Paläontologie der Universität Wien haben in einem vom FWF geförderten Projekt Teile dieses "Archivs" entschlüsselt. Durch einen Vergleich mit den marinen Lebensgemeinschaften von heute zeichnen sie einen dramatischen Ökosystemwandel nach, für den ein Hauptakteur verantwortlich zeichnet: der Mensch. Die Ergebnisse wurden im Journal Marine Ecology Progress Series (MEPS) veröffentlicht.

Hirse-Biodiversität verspricht nachhaltigere Landwirtschaft

Ein internationales Team von Wissenschafter*innen um den Molekularbiologen Wolfram Weckwerth von der Universität Wien hat herausgefunden, dass verschiedene Perlhirsesorten variable Strategien haben, um gegenüber Dürre resistenter zu agieren: Das Getreide verzögert dabei die so genannte Nitrifikation. Ein besseres Verständnis dieses Prozesses verspricht zukünftig eine Minderung der landwirtschaftlich erzeugten Stickstoffbelastung. Die Studie erscheint im Journal "Biology and Fertility of Soils".