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Weniger Emissionen in Österreich: Forscher:innen der Uni Graz zeigen Ursachen auf

Erfreuliche Nachrichten: 2023 gingen die Treibhausgasemissionen in Österreich um 6,4 Prozent zurück, wie das Klimaschutzministerium und das Umweltbundesamt heute in einer Pressekonferenz bekanntgaben. Forscher:innen der Universität Graz haben analysiert, worin diese Reduktion begründet liegt. Hauptverantwortlich dafür sind demnach Änderungen bei Produktionsverfahren sowie im Verhalten der Bevölkerung. Sie bewirkten einen Emissionsrückgang von 5,6 Prozent. Ein weiteres Minus von 0,8 Prozent brachten die geringere wirtschaftliche Aktivität und der warme Winter.

Auf der Suche nach alten Stammzellen, die für immer jung halten

Die Seeanemone Nematostella vectensis ist potentiell unsterblich. Mit molekulargenetischen Methoden identifizierten nun Entwicklungsbiolog*innen um Ulrich Technau von der Universität Wien erstmals mögliche Kandidaten für multipotente Stammzellen bei der Seeanemone. Diese Stammzellen werden durch evolutionär hochkonservierte Gene reguliert, die beim Menschen meist nur bei der Bildung von Ei- und Samenzellen aktiv sind, aber alten Tierstämmen wie den Nesseltieren ein hohes Maß an Regenerationsfähigkeit verleihen, um sogar dem Altern zu entgehen. Die Ergebnisse erscheinen aktuell in Science Advances und könnten auch in Zukunft Erkenntnisse zum menschlichen Alterungsprozess liefern.

Ein Asteroid führte zum Aussterben der Dinosaurier – kein Komet

Ein Team von internationalen Wissenschafter*innen unter Beteiligung des Geochemikers und Impaktforschers Christian Köberl von der Universität Wien konnte nachweisen, dass der Einschlag bei Chicxulub in Mexiko, der vor 66 Millionen Jahren zum Aussterben der Dinosaurier führte, durch einen kohlenstoffhaltigen Asteroiden ausgelöst wurde. Die Forscher*innen kamen mit einer neuartigen Methode mit Ruthenium-Isotopen zur Bestimmung von Einschlagskratern zu diesem Ergebnis. Die Annahme, dass es sich bei dem Einschlag um einen Kometen gehandelt habe, ist damit widerlegt. Die Ergebnisse erscheinen aktuell in Science.

Caripe 8: Wiener Forschungsteam identifiziert neuen Anti-Krebswirkstoff

Die Natur ist ein reicher Quell für medizinische Wirkstoffe. Ein großer Teil davon ist bislang aber unerforscht. Mit Caripe 8 identifizierte nun ein von der Veterinärmedizinischen Universität Wien geleitetes Forschungsteam einen bislang unbekannten, neuen Wirkstoff. Gefunden wurde das potenzielle Krebsbehandlungsmittel in der Brechwurzel (Carapichea ipecacuanha), einer in den tropischen Regenwäldern Süd- und Mittelamerikas heimischen Pflanze. Laut den Forscher:innen zeigt die Substanz eine doppelte Wirkung: Das pflanzliche Peptid unterstützt die Aktivität der natürlichen Killerzellen und wendet sich gleichzeitig direkt gegen Krebszellen.

Mit Fasten gesund alt werden: Spermidin als Schlüssel zum Erfolg

In den meisten Teilen der Welt ist die Lebenserwartung über die letzten Jahrzehnte deutlich gestiegen. Gleichzeitig haben verschiedenste altersassoziierte Erkrankungen zugenommen. Eine vielversprechende Präventionsmaßnahme scheint das Fasten zu sein. Vor einigen Jahren konnten Grazer Wissenschaftler:innen dessen gesundheitsfördernde Wirkung belegen. Nun hat ein internationaler Forschungsverbund um Sebastian Hofer und Frank Madeo von der Universität Graz entdeckt, welche molekularen Mechanismen den positiven Effekten zugrunde liegen: Während des Fastens steigt im Körper die Konzentration der Substanz Spermidin, die einen zellulären Reinigungsprozess in Gang setzt. Die aktuelle Studie wurde im renommierten Wissenschaftsjournal Nature Cell Biology veröffentlicht.

Besuch einer Kunstausstellung kann Menschen dazu bringen, sozialer und offener zu denken – aber für wie lange?

Ein internationales Team unter der Leitung von Forscher*innen der Universität Wien ging in Zusammenarbeit mit dem Dom Museum Wien der Frage nach, ob Kunstausstellungen die Menschen empathischer machen oder sogar Einstellungen und Verhaltensweisen verändern können? Die Forscher*innen konnten zeigen, dass das Betrachten der Ausstellung in der Tat die Fremdenfeindlichkeit verringerte und die Akzeptanz von Einwanderung erhöhte. Darüber hinaus konnten sie zeigen, wie lange diese Veränderungen anhalten. Die Studie wurde kürzlich in der Zeitschrift Psychology of Aesthetics, Creativity, and the Arts der American Psychological Association veröffentlicht.

Die nächste Generation von RNA-Chips

Einem internationalen Forschungsteam unter der Leitung der Universität Wien ist es gelungen, eine neue Version von RNA-Bausteinen mit höherer chemischer Reaktivität und Lichtempfindlichkeit zu entwickeln. Damit kann die Herstellungszeit von RNA-Chips, die in der biotechnologischen und medizinischen Forschung eingesetzt werden, deutlich verkürzt werden. Die chemische Herstellung dieser Chips ist nun doppelt so schnell und siebenmal so effizient möglich. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit wurden kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht.