Vagabundierende Himmelskörper lassen in die Entstehung von Sternen und Planeten blicken
Bei Beobachtungen in einer der sonnennächsten Sternentstehungsregionen entdeckte ein Team internationaler Astronom*innen die bisher größte Ansammlung freischwebender Planeten. Diese Himmelskörper kreisen um keinen Stern und sind wegen ihrer geringen Helligkeit enorm schwer zu finden. Die große Zahl der nun aufgespürten Planeten gibt Aufschluss über den Entstehungsprozess von Sternen und Planeten und stellt einen wichtigen Anhaltspunkt für künftige Forschungen dar. An der erstaunlichen Entdeckung war Núria Miret Roig vom Institut für Astrophysik der Universität Wien beteiligt. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal Nature Astronomy veröffentlicht.
Weltweit ältester Stammbaum liefert neue Einblicke in Begräbnistraditionen und Verwandtschaftsverhältnisse in der Jungsteinzeit
Durch die Analyse von alter DNA (aDNA) gelang es internationalen Forscher*innen unter Beteiligung von Ron Pinhasi und seinem Team von der Universität Wien den bisher ältesten Stammbaum der Welt zu rekonstruieren. Die Proben dafür stammen aus einer neolithischen Gräberanlage in Großbritannien. In ihrer Studie im Fachmagazin Nature konnten die Forscher*innen auch bisher Unentdecktes über die Grabtraditionen von vor 5.700 Jahren zeigen. Eine weitere Studie auf aDNA-Basis lieferte außerdem überraschende Erkenntnisse über Migrationsströme ins bronzezeitliche Großbritannien.
Groß fürs Klima – Flechten und Moose wirken aufs Wetter
Die Regenwälder sind für unser globales Klima ganz entscheidend. Das ist bekannt. Neu ist, dass dafür nicht nur die gewaltigen Laubkronen der Baumriesen verantwortlich sind. Unscheinbare Moose und Flechten tragen ebenso dazu bei, dass sowohl die Bindung von Schadstoffen als auch die Selbstreinigung der Atmosphäre funktioniert. Das haben BiologInnen der Universität Graz als Mitglieder eines internationalen Teams im Amazonasgebiet erforscht.
Musikhören hilft gegen Stress und körperliche Beschwerden
Das Hören von Musik im Alltag kann stressreduzierend wirken und körperliche Symptome lindern. Das zeigen Psycholog*innen der Universität Wien in einer aktuellen Studie in "Scientific Reports". Personen mit chronischen körperlichen Leiden beantworteten dazu regelmäßig Fragen zum subjektiven Befinden und zu ihrem Musikhörverhalten. Parallel dazu wurden biologische Indikatoren für Stress im Speichel erhoben, um mögliche psychobiologische Mechanismen zu erforschen, die diesen positiven Effekten zugrunde liegen. Auch die Art der Musik spielte dabei eine Rolle.
Neue Klasse galaktischer Nebel entdeckt
Einem internationalen Team von Astronomen um Stefan Kimeswenger vom Institut für Astro- und Teilchenphysik der Universität Innsbruck ist es gemeinsam mit wissenschaftlichen Laien gelungen, eine neue Klasse von galaktischen Nebeln zu identifizieren. Diese Entdeckung liefert einen wichtigen Baustein im Verständnis für die Entwicklung von Sternen und zeigt gleichzeitig die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit zwischen universitärer Forschung und „Community Science“.
Start des bisher größten Spiegelteleskops „Webb“ in den Weltraum
Mit einem Spiegeldurchmesser von 6,5 Metern wird das James Webb Space Telescope (Webb) das mit Abstand größte Spiegelteleskop im Weltraum sein. Webb ist der Nachfolger des bekannten Hubble-Teleskops. Mit dem neuen Weltraumteleskop wollen Forscher*innen aus aller Welt noch tiefer in die Ursprünge des Universums eintauchen. Astrophysiker Manuel Güdel von der Universität Wien war an der Entwicklung des Teleskops beteiligt.
Wie tropische Wälder mit Dürre umgehen
Vielfalt an Wassernutzungsstrategien von Pflanzen macht tropischen Wald widerstandsfähiger gegen extreme Dürren.
Floren verlieren weltweit an Einzigartigkeit – „Faktor Mensch“ verstärkt diesen Effekt
Selbst weit voneinander entfernte Regionen unseres Planeten werden sich in ihren Floren immer ähnlicher. Grund ist die Ausbreitung gebietsfremder Pflanzenarten, so das Ergebnis eines globalen Forschungsprojektes der Universität Konstanz unter Beteiligung von Forscher*innen der Universität Wien um Franz Essl und Bernd Lenzner. Die Studie erscheint aktuell in Nature Communications.