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Paradiesvögel: Sex und die wunderbare Mechanik des Rades

Das Rad des zu den Paradiesvögeln zählenden männlichen Reifelvogels bietet einen faszinierenden Anblick, ist es doch kreisrund und gleicht auf den ersten Blick mehr der Blüte einer exotischen Pflanze als dem, was wir als Vogel kennen. Wie die Forscher einer austro-australischen Studie unter Leitung der Veterinärmedizinischen Universität Wien nun erstmals nachweisen konnten, steckt hinter diesem außergewöhnlichen Balzverhalten eine ganz besondere physische Fähigkeit. Diese Gabe unterscheidet die Reifelvögel von allen anderen Vögeln und hat neben dem sichtbaren auch einen hörbaren Effekt. Eine gleichermaßen attraktive wie komplexe Kombination, der potenzielle Partnerinnen schwerlich widerstehen können.

Bienen unter Beobachtung: Uni Graz ermöglicht nie dagewesene Einblicke in den Hofstaat

Was tut sich in den Waben? Wie viele Eier legt die Königin? Welche Honigmenge ist vorhanden? Autonome Roboter und KI-Algorithmen liefern wichtige Daten und hochauflösende Echtzeit-Bilder aus dem Inneren eines Bienenstocks. „Wir haben in einem internationalen Team eine Game-Changer-Technologie für eine neuartige digitalisierte Verhaltensforschung entwickelt“, berichtet Biologe Thomas Schmickl vom Artifical Life Lab der Uni Graz. Welche Vielzahl von Informationen aus der bis jetzt einzigartigen Forschungsanlage gewonnen werden, beschreibt die Publikation, die soeben als Titelgeschichte im Fachjournal „Science Robotics“ erschienen ist.

Verhaltensforschung: Neue Erkenntnisse zu Stressreaktionen der Prinzessin von Burundi

Aquarienfreund:innen ist die ostafrikanische Buntbarschart Neolamprologus pulcher als Prinzessin von Burundi geläufig. Wissenschaftlich dient sie im Tiermodell häufig zur Erforschung des Verhaltens – die Veterinärmedizinische Universität Wien zählt hier weltweit zu den führenden Institutionen. Eine Forschungsgruppe um das Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung (KLIVV) untersuchte nun, wie die Blockade der Glukokortikoidrezeptoren auf Stress und Verhalten wirkt. Die Ergebnisse der Studie wurden in der renommierten wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Physiology & Behavior“ veröffentlicht.

Kichererbsen – nachhaltige und klimafitte Nahrungsmittel der Zukunft

Der Klimawandel wirkt sich negativ auf die Ernährungssicherheit aus. Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Wolfram Weckwerth von der Universität Wien hat nun eine Studie zur Erforschung der natürlichen Variation verschiedener Kichererbsen-Genotypen und ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber Trockenstress durchgeführt. Dabei konnten die Wissenschafter*innen zeigen, dass Kichererbsen eine trockenresistente Hülsenfruchtpflanze mit hohem Proteingehalt sind, die Getreideanbausysteme auch im urbanen Raum ergänzen können. Die Studie ist aktuell im Fachmagazin The Plant Biotechnology erschienen.

Bonobo ist nicht gleich Bonobo – drei genetisch unterschiedliche Populationen im Kongo

Bonobos sind gemeinsam mit Schimpansen unsere nächsten lebenden Verwandten. Die Menschenaffen, die nur in der Demokratischen Republik Kongo vorkommen, sind vom Aussterben bedroht: Insgesamt gibt es nur noch 20.000 Individuen. Forscher*innen der Universität Wien und des University College London konnten nun durch Erbgutanalysen zeigen, dass es sich trotz der geringen Populationszahl dennoch um mindestens drei genetisch verschiedene Gruppen handelt, die sich stammesgeschichtlich bereits vor rund 145.000 Jahren voneinander trennten.

Die (Zell-)Grenzen ausloten im Kampf gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Einen bedeutenden Meilenstein auf dem Gebiet der Lipidomik haben Forschende der Universität Wien um den Chemiker Robert Ahrends sowie wissenschaftliche Teams in Singapur, Zürich und Espoo erreicht. Die Wissenschafter*innen haben einen bahnbrechenden Fortschritt bei der Festlegung von Referenzwerten für Ceramide erzielt, das sind Plasmalipide, die beispielsweise bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine Rolle spielen. Die Ringstudie wurde unter der Schirmherrschaft der International Lipidomics Society (ILS) durchgeführt. Die Ergebnisse der ersten Phase eines Ceramid-Ringversuchs wurden soeben in der renommierten Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht.

Von der Transkriptomik zur Saisonalität: Die Genexpression im Gehirn zeigt, wie Vögel während ihrer nächtlichen Wanderungen Energie verbrauchen können

Vogelzüge sind eine der extremsten und energieaufwändigsten Strategien, die sich im Tierreich entwickelt haben. Vor diesem Hintergrund sind die saisonalen Wanderungen bei Vögeln durch eine rasche physiologische und metabolische Umgestaltung gekennzeichnet. Dazu zählt auch die beträchtliche Anhäufung von Fettspeichern und eine Zunahme der Nachtaktivität. Welche Rolle molekulare Grundlagen und Anpassungen des Gehirns dabei spielen, war bislang allerdings kaum bekannt. Eine internationale Studie unter Leitung der Vetmeduni bringt nun Licht ins Dunkel. Das Paper erschien in Scientific Reports.

Chorgesänge von Männchen beeinflussen die Fortpflanzung von Vogeldamen

Wirkt der Gesang von Artgenossen auf die Fortpflanzung von Vögeln? Dieser Frage ging eine im „Journal of Ornithology“ erschienene österreichisch-slowakische Studie unter Leitung der Veterinärmedizinischen Universität Wien nach. Dazu wurde das Verhalten der europäischen Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus) in einem Experiment mit Hilfe von Gesangsplaybacks untersucht. Dabei zeigte sich, dass die akustische Umwelt, „schöne“ Gesänge von Männchen in der Nachbarschaft eine positive Wirkung auf Fortpflanzungsinvestitionen und Bruterfolg haben.