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Das koloniale Erbe Europas prägt bis heute die Pflanzenwelt

Durch koloniale Handelspolitik wurden die Floren besetzter Gebiete geprägt, diese Veränderungen sind bis heute sichtbar und finden teils immer noch statt. Das stellte ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Biodiversitätsforscher Bernd Lenzner und Franz Essl von der Universität Wien fest. Die Pflanzenwelten in Gebieten, die ehemals von der gleichen Kolonialmacht besetzt wurden, ähneln einander heute noch stark. Diese Ähnlichkeit nimmt zudem mit der Länge der ehemaligen Besetzung zu. Die neuen Erkenntnisse wurden in der Fachzeitschrift "Nature Ecology and Evolution" veröffentlicht.

Soldaten mit vielfältiger Herkunft in einer Armee der griechischen Antike

Handel und Kolonialisierung führten im 1. Jahrtausend v. u. Z. zu einem beispiellosen Anstieg der Mobilität im Mittelmeerraum, was auch zu militärischen Konflikten führte. Eine neue interdisziplinäre Studie unter der Leitung eines internationalen Forscher*innenteams von der Universität von Georgia (Athens), der Harvard Universität, der Universität von Northern Colorado, der Universität Florenz und der Universität Wien veranschaulicht, wie antike Kriegsführung ein weiterer Auslöser für den Kontakt zwischen fernen Kulturen war, welcher Soldaten mit angestammter Herkunft in Nordosteuropa, dem Kaukasus und der eurasischen Steppe auf die Insel Sizilien brachte. Die Studie ist aktuell im Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences erschienen.

Neue Studie zur biologischen Nachweisbarkeit von Depressionen

Über 5 % aller Österreicher*innen leiden unter einer Depression. Über die biologischen Grundlagen dieser Krankheit ist jedoch nach wie vor wenig bekannt. In einer neuen Studie haben Wissenschaftler*innen um Alexander Karabatsiakis vom Institut für Psychologie der Universität Innsbruck nun einen starken Zusammenhang zwischen der Schwere einer Depression und dem Gehalt des Stresshormons Kortisol in Haaren beobachtet. Die Messung des Haarkortisolspiegels könnte einen wichtigen Ansatz für personalisierte Medizin und auch in der Suizidprävention darstellen, die bei schweren Depressionen sehr wichtig ist.

Elektronenoptik aus Licht

Eine neue Technik, die Elektronenmikroskopie und Lasertechnologie kombiniert, ermöglicht die programmierbare Modulation von Elektronenstrahlen. Sie kann zur Optimierung der Elektronenoptik und für die adaptive Elektronenmikroskopie eingesetzt werden, um die Empfindlichkeit zu maximieren und gleichzeitig die durch den Strahl verursachten Schäden zu minimieren. Diese grundlegende und bahnbrechende Technologie wurde nun von Forscher*innen der Universität Wien und der Universität Siegen demonstriert. Die Ergebnisse sind in PRX veröffentlicht.

Wer weniger Schmerz fühlt, ist auch weniger hilfsbereit

Eine verringerte Fähigkeit, Schmerzen am eigenen Leib zu empfinden, führt zu einer verringerten Bereitschaft anderen zu helfen, die Schmerz empfinden. Dieses Ergebnis einer in Psychological Science veröffentlichten Studie von Kognitionspsycholog*innen der Universität Wien um Claus Lamm und Helena Hartmann weist über die individuellen Wirkungen von Schmerzmitteln auf deren soziale Kosten hin.

Kurrent lesen mit Transkribus

Mit Hilfe künstlicher Intelligenz können Computer handgeschriebene Texte entziffern und für alle lesbar machen. Die an der Universität Innsbruck mitentwickelte Transkribus-Plattform macht diese Technologie der Wissenschaft und breiten Öffentlichkeit zugänglich. Eine immer größere Gruppe von Laien nutzt Transkribus zu Erforschung ihrer Familiengeschichte. Anwender*innen aus aller Welt treffen sich am Donnerstag und Freitag in Innsbruck.

Verstärkte psychische Belastung für Großeltern durch Isolation von Enkelkindern während der Pandemie

Großeltern, die während der COVID-19-Pandemie in England aufgehört haben ihre Enkelinder zu betreuen oder das Ausmaß der Betreuung reduziert haben, zeigten eine geringere Lebenszufriedenheit und Lebensqualität laut einer im "Journal of Gerontology: Social Sciences" veröffentlichten Studie. Das Autor*innenteam vom University College London, der Universität Wien und der Universität Florenz lenkt den Fokus auf die psychische Gesundheit und die breit gefächerten Bedürfnisse von älteren Menschen, die unter dem Verlust ihrer familiären und gesellschaftlichen Rolle leiden.