News

News

Stolpersteine für Opfer des NS-Regimes: Uni Graz setzt vertriebenen Studierenden und Lehrenden ein Denkmal

In Graz werden seit zehn Jahren sogenannte „Stolpersteine" als Erinnerung an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus verlegt. Mit einer feierlichen Zeremonie und mit der Einsetzung von 15 Gedenksteinen am Campus der Universität Graz wurde am 24. Oktober 2023 an die im Jahr 1938 vertriebenen Studierenden und Lehrenden der größten steirischen Hochschule gedacht. Initiiert wurde die Aktion vom Verein für Gedenkkultur in enger Kooperation mit dem Zentrum für Jüdische Studien der Universität Graz.

Singvögel lernen schon im Ei den Ruf ihrer Mütter

Eine neue Studie unter der Leitung der Biologin Sonia Kleindorfer von der Universität Wien untersucht die vorgeburtliche Klangerfahrung und Klanglehre junger Singvögel. Das Schlaflied, das Singvögel-Mütter ihren Eiern schon während des Brütens vorsingen, spielt dabei eine größere Rolle als bisher gedacht. Die Studie ist aktuell im Fachmagazin American Naturalist erschienen.

Kunst mit DNA – Digitale Erzeugung von 16 Millionen Farben durch Chemie

Die DNA-Doppelhelix besteht aus zwei DNA-Molekülen, deren Sequenzen komplementär zueinander sind. Die Stabilität dieser Struktur kann im Labor durch die Kontrolle der Anzahl und der Position von nicht vollständig komplementären Sequenzen genauestens angepasst werden. Fluoreszierende Marker, die an einen der DNA-Stränge gebunden sind, machen die Stabilität der Duplex sichtbar, wobei stabilere Strukturen eine höhere Intensität der Fluoreszenz aufweisen. Wissenschafter*innen an der Universität Wien ist es nun gelungen, fluoreszierende Duplexe herzustellen, die jede beliebige von 16 Millionen Farben erzeugen können – und die bisherige Einschränkung auf 256 Farben weit übertreffen. Die so umfangreiche Farbpalette kann zum "Malen" mit DNA und zur genauen Reproduktion beliebiger digitaler Bilder auf einer Miniatur-2D-Oberfläche mit 24 Bit Farbtiefe verwendet werden. Diese Forschungsarbeit wurde im Journal of the American Chemical Society veröffentlicht.

Wildschweine trotzen durch Thermoregulierung dem Klimawandel

Im Laufe der Evolution haben sich Wildschweine (Sus scrofa) weltweit verbreitet und werden in dieser Hinsicht nur vom Menschen und dessen Dauerbegleitern Maus (Mus musculus) und Ratte (Rattus norvegicus) übertroffen. Wesentlicher Faktor der hohen Anpassungsfähigkeit auf unterschiedlichste Umweltbedingungen ist die ausgeprägte Fähigkeit der Wildschweine zur Regulierung ihrer Körpertemperatur. Laut einer soeben veröffentlichten Studie des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) der Veterinärmedizinischen Universität Wien könnte dadurch der globale Klimawandel für Wildschweine nur geringe Auswirkungen haben.

Grazer Forscher:innen warnen vor Umweltgift PFAS in der Mur

PFAS sind langlebige Umweltgifte, die beispielsweise in imprägnierten Textilien, Lebensmittelverpackungen oder Feuerlöschern vorkommen. Forscher:innen der Universität Graz die Kläranlagen Leibnitz und Gössendorf auf PFAS-Rückstände untersucht. Das Ergebnis: Die Kläranlagen können diese Stoffe nicht aus dem Abwasser entfernen. Im Gegenteil: Die Konzentration von PFAS steigt sogar durch den Klärprozess an. Das hat Folgen für die Umwelt und die Gesundheit.

Mikrobielle Metaboliten als Risikofaktoren für Parkinson?

Ein Team um Thomas Böttcher vom Institut für Biologische Chemie und vom Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft (CeMESS) der Universität Wien und Marcel Leist von der Universität Konstanz hat in Zusammenarbeit mit dem Albert Einstein College of Medicine einen mikrobiellen Metaboliten entdeckt, der Dopamin produzierende Neuronen zerstört. Weitere Versuche zeigten, dass in Folge davon Parkinson-ähnliche Symptome auftreten. Diese Entdeckung, aktuell veröffentlicht in "Environment International", wirft ein neues Licht auf potenzielle Umweltfaktoren – wie Metaboliten des menschlichen Mikrobioms – als Auslöser von Parkinson.

5.000 Jahre alter Wein für ägyptische Königin

Ein deutsch-österreichisches Team unter der Leitung der Archäologin Christiana Köhler von der Universität Wien erforscht im ägyptischen Abydos das Grab der Königin Meret-Neith. Sie war die mächtigste Frau in der Zeit um 3.000 vor unserer Zeitrechnung. Jüngste Ausgrabungen belegen ihre besondere historische Bedeutung: So fanden die Forscher*innen 5.000 Jahre alten Wein und andere Grabbeigaben. Das nährt Spekulationen, dass Meret-Neith die erste Pharaonin des alten Ägypten und Vorgängerin der späteren Königin Hatschepsut war.