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Breite Barriere: Wenn die EU-Grenze elastisch wird

Für die einen hat sie zu große Lücken. Für andere ist sie unüberwindbar. Für 2500 Menschen im Mittelmeer war sie heuer schon tödlich. Die Außengrenze der EU wirkt wie ein fester Wall. Aber nur auf den ersten Blick. Denn Aufnahmezentren sowie ausgelagerter und aufgerüsteter Überwachungsschutz verschieben bekannte Linien – sowohl nach innen als auch nach außen. „Staatsgrenzen sind mittlerweile elastisch“, meint Politikwissenschaftlerin Bilgin Ayata, die dazu an der Universität Graz ein umfassendes Forschungsprojekt der Schweizer NOMIS-Stiftung leitet. Ein internationales Team führt eine interdisziplinäre Studie durch.

Wann Babysterne flügge werden

Eine Gruppe von Astrophysiker*innen unter der Leitung von Núria Miret-Roig von der Universität Wien fand heraus, dass zwei Methoden zur Bestimmung des Sternenalters unterschiedliche Dinge messen: Die isochrone Messung bestimmt dabei das Geburtsdatum von Sternen, während die dynamische Verfolgung Aufschluss darüber gibt, wann die Sterne "ihr Nest verlassen", in den untersuchten Sternenhaufen etwa 5,5 Millionen Jahre später. Die Studie, die eine Bestimmung der frühesten Stadien des Lebens von Sternen ermöglicht, erscheint aktuell im Fachjournal "Nature Astronomy".

Warum nachtaktive Bienen Fotos verbessern: tierisches Verfahren gegen „Bildrauschen“

Da gibt’s den einen Augenblick, den man mit der Kamera verewigen wollte. Doch die Lichtverhältnisse waren schlecht und das Foto verrauscht. Was Software mehr oder weniger ausmerzen kann, gelingt auch mit einem Verfahren, das sich Biologe Manfred Hartbauer von der Natur abgeschaut hat. Der Forscher der Universität Graz nimmt Anleihen bei nachtaktiven Bienen und Schmetterlingen. Deren Methode hat er in einen Algorithmus gepackt, der das Bildrauschen entfernt, ohne die Bildschärfe wesentlich zu beeinträchtigen.

Starker Erkundungsdrang bei wilden Falken

Wilde Greifvögel von den abgelegenen Falklandinseln lernen schnell ein Rätsel zu lösen das aus acht verschiedenen Nahrungsherausforderungen besteht – Herausforderungen, die sie noch nie zuvor gesehen haben – und sie werden mit jedem Versuch schneller. Diese Greifvögel, oder genauer gesagt die Falklandkarakaras, zeigen in ihrem Verhalten eine Innovationsfähigkeit, die der Werkzeug nutzender Kakadus ähnelt, und sind eine vielversprechende Art, um die Entwicklung der Intelligenz in der Natur zu erforschen.

Kampf gegen Superbugs: Übersehene Rolle menschlichen Verhaltens

Ein Team von 23 internationalen Forscher*innen und Gesundheitsbehörden, darunter auch die Weltgesundheitsorganisation, unter der Leitung von Miroslav Sirota von der Universität Essex und Robert Böhm von der Universität Wien, unterstreicht die Notwendigkeit eines multidisziplinären Ansatzes um die wachsende Bedrohung durch Antibiotikaresistenz anzugehen. Die Wissenschafter*innen machen Vorschläge, wie die Forschung zu diesem wichtigen Thema gefördert werden kann. Der Artikel wurde jetzt in der renommierten Fachzeitschrift Nature Human Behaviour veröffentlicht.

„Flauschiger Exoplanet“: James Webb Weltraumteleskop ermöglicht Blick in eine exotische fremde Welt, in der Sandwolken am Himmel stehen

Ein Team europäischer Astronom*innen hat unter Mitwirkung von Forscher*innen der Universität Wien die Atmosphäre des nahen Exoplaneten WASP-107b mit dem James-Webb-Weltraumteleskop untersucht. Ein Exoplanet ist ein Planet, der einen anderen Stern als unsere Sonne umkreist. Beim tiefen Blick in die flauschige Atmosphäre von WASP-107b entdeckten sie nicht nur Wasserdampf und Schwefeldioxid, sondern sogar Silikatsandwolken. Diese Entdeckung stellt einen bedeutenden Meilenstein in der Erforschung von Exoplaneten dar, da sie das komplizierte Zusammenspiel von Chemikalien und klimatischen Bedingungen auf diesen fernen Welten offenbart. Außerdem: Zum ersten Mal konnten Astronom*innen die Zusammensetzung von Wolken auf einem Exoplaneten definitiv bestimmen. Die Ergebnisse der Studie sind heute in der renommierten Fachzeitschrift Nature erschienen.

Hinterfragte Helfer: Menschen begegnen KI mit Skepsis, schätzen jedoch deren Ratschläge

Generative Künstliche Intelligenz (KI) erzeugt Daten, die der menschlichen Denkweise ähneln. Fungiert eine generative Künstliche Intelligenz wie ChatGPT als "Beratung" zur Bewältigung persönlicher oder gesellschaftlicher Herausforderungen, so wird sie von Menschen für weniger kompetent als menschliche Expert*innen gehalten. Die erteilten Tipps wurden jedoch angenommen, und positive Erfahrungen mit KI führten zu mehr Bereitschaft, sich von der KI beraten zu lassen. Dies sind die spannenden Ergebnisse einer Studie eines interdisziplinären Forschungsteams der Universität Wien und der Emlyon Business School in Frankreich, das analysierte, wie Personen KI im Vergleich zu menschlichen Berater*innen beurteilen. Die Arbeit ist nun im Fachmagazin Communications Psychology erschienen.