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Globale Erwärmung aktiviert inaktive Bakterien im Boden

Wärmere Böden beherbergen eine größere Vielfalt an aktiven Mikroben: Zu diesem Schluss kommen Forscher*innen des Zentrums für Mikrobiologie und Umweltsystemforschung (CeMESS) der Universität Wien in einer neuen Studie in Science Advances. Dies ist ein bedeutender Fortschritt im Verständnis, wie der mikrobielle Abbau im Boden den globalen Kohlenstoffkreislauf beeinflusst und mögliche Rückkopplungsmechanismen auf das Klima bedingt. Bislang gingen Wissenschafter*innen davon aus, dass höhere Bodentemperaturen das Wachstum von Mikroorganismen beschleunigen und dadurch die Freisetzung von Kohlenstoff in die Atmosphäre verstärken. Aber: Die Erwärmung fördert vielmehr die Aktivierung von zuvor inaktiven Bakterien.

Biomarker des Alterns

Eine neue Studie schlägt Richtlinien zur Standardisierung von Biomarkern des Alterns vor, um eine schnellere klinische Anwendung zu ermöglichen. Co-Autorin Chiara Herzog vom European Translational Oncology Prevention and Screening Institute an der Universität Innsbruck erklärt, wie dadurch die Lebenserwartung und Gesundheit der Bevölkerung verbessert werden könnte.

FH Campus Wien und TU Wien starten gemeinsam Doktoratsprogramm im Bereich Medical Device Research

Das Doktoratsprogramm „SOLVER – Skills for Medical Device Research“ ist an der Schnittstelle zwischen Ingenieurwesen, Materialwissenschaften und medizinischer Biotechnologie angesiedelt. Es verbindet Grundlagenforschung mit anwendungsbezogener Forschung in einer längerfristigen Zusammenarbeit. Ines Swoboda, Leiterin des Kompetenzzentrums für Molecular Biotechnology an der FH Campus Wien, koordiniert SOLVER. Der FWF fördert das Programm aus dem Call doc.funds.connect 2023 mit 1,1 Millionen Euro.

Aktueller Wissensstand: Gezielte Ernährung schützt vor chronischen Entzündungen

Die ernährungsbedingte Immunität ist bei Mensch und Tier eine der ältesten angeborenen Immunreaktionen, bei der die Verfügbarkeit von Nährstoffen eingeschränkt wird. Das Auslösen von Entzündungen durch Nährstoffmängel ist ein wirksames Mittel, kann allerdings auch zu unerwünschten Nebeneffekten führen. Mit einer gezielten Ernährung können Betroffene, die nicht an einem Infekt leiden, dem entgegenwirken – das zeigt eine internationale Experten-Studie unter Leitung der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Die Forscher:innen geben auch ganz konkrete Tipps, welche Ernährung bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen zu empfehlen ist.

Chronisches Fatigue Syndrom: Doppelt so viele Betroffene durch Covid-19 erwartet

Bis zu 80.000 Menschen in Österreich leiden am Chronischen Fatigue Syndrom, auch als ME/CFS oder Myalgische Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrome bekannt. Obwohl die Zahl der Betroffenen in Zusammenhang mit Covid-19 weiterhin stark ansteigen wird, konnte die Forschung bisher weder Ursachen noch ursächliche Behandlungsansätze aufzeigen. Wissenschafter:innen der MedUni Wien haben nun mögliche Biomarker identifiziert, die Diagnose und Therapie der lang andauernden und entkräftenden Fatigue verbessern könnten. Die Studie ist aktuell im Journal of Clinical Medicine erschienen.

Blockgletscher auf rasanter Talfahrt

Ob in Sibirien, Alaska oder in den Alpen – steigende Temperaturen setzen dem Permafrost weltweit zu. Im Hochgebirge sieht man das unter anderem an den sogenannten Blockgletschern. Diese an Lavaströme erinnernden Formen sind ein Gemisch aus Schutt und Eis, das im Inneren das ganze Jahr über nicht auftaut. Sie kriechen langsam talwärts, wobei die Bewegungsraten vor allem mit thermischen Verhältnissen des Permafrostes in Zusammenhang stehen. Eine internationale Studie belegt anhand langfristiger Beobachtungsdaten nun erstmals für den gesamten Alpenraum, dass die Blockgletscher-Geschwindigkeit, die seit den 1990er-Jahren insgesamt zugenommen hat, ein zuverlässiger Klima-Indikator ist. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich im Wissenschaftsjournal „Environmental Research Letters“ veröffentlicht.