Klimawandel: Steigende Temperaturen beeinträchtigen Grundwasserqualität
Grundwasser bildet das größte ungefrorene Süßwasserreservoir der Welt und ist für das Leben auf der Erde von entscheidender Bedeutung. Wie sich die globale Erwärmung auf dessen Temperatur auswirkt und was das für Mensch und Natur bedeutet, haben Forscher*innen des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) mit Beteiligung der Universität Wien jetzt untersucht. Die Studie zeigt, dass bis zum Jahr 2100 voraussichtlich zwischen 77 und 188 Millionen Menschen in Gebieten leben werden, in denen das Grundwasser den höchsten von einem Land festgelegten Grenzwert für die Trinkwassertemperatur überschreitet. Ihre Ergebnisse veröffentlichen sie in Nature Geoscience.
Neuseeländische Wasserschnecke schreckt Feinde mit Leuchtschleim
Biolumineszenz ist die Fähigkeit von Lebewesen, Licht zu erzeugen. Die bekanntesten Vertreter sind Leuchtkäfer und Glühwürmchen. Doch biolumineszierende Organismen leben fast überall auf dem Planeten – und die meisten davon unter Wasser. Eine internationale Forschungskooperation unter Leitung der Universität Wien und der Veterinärmedizinischen Universität Wien untersuchte eine ganz besondere, im Wasser heimische Spezies.
Weniger invasive Arten in Naturräumen indigener Bevölkerungen
Die Verschleppung von Pflanzen- und Tierarten in neue Regionen durch den Menschen nimmt weltweit rasant zu. Manche dieser nichtheimischen Arten haben massive Auswirkungen, da sie Ökosysteme aus dem Gleichgewicht bringen. Unklar war bislang, ob es bei der Ausbreitung solcher invasiver Arten Unterschiede zwischen Gebieten, die von indigenen Bevölkerungen betreut werden, und anderen Regionen gibt. Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universität Gießen und mit Beteiligung von Franz Essl von der Universität Wien fand heraus, dass es in Gebieten indigener Bevölkerungen deutlich weniger invasive Arten gibt als in vergleichbaren Naturräumen und liefert spannende Hintergründe dazu. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Nature Sustainability veröffentlicht.
Euclid findet tausende neue Galaxien
Im Vorjahr gestartet, liefert das ESA-Weltraumteleskop Euclid bereits seit knapp einem Jahr Daten. Heute werden die ersten wissenschaftlichen Ergebnisse veröffentlicht. Sie zeigen, dass das neue Instrument in der Lage ist, eine repräsentative Stichprobe aller Galaxien im Universum zu ermitteln. So konnte eine von der Universität Innsbruck geleitete Studie über 600 bisher unbekannte Zwerggalaxien im Perseus-Galaxienhaufen identifizieren.
Quantencomputer mithilfe von KI programmieren
Forscher der Universität Innsbruck haben eine neue Methode zur Planung von Rechenoperationen auf einem Quantencomputer vorgestellt. Dabei wird ein generatives Machine-Learning-Modell verwendet, um eine geeignete Abfolge von Quantengattern zur Ausführung einer Quantenoperation zu finden. Die Studie, die nun in der Fachzeitschrift Nature Machine Intelligence veröffentlicht wurde, ist ein wichtiger Schritt, um das volle Potenzial von Quantencomputern ausschöpfen zu können.
Der 3D-Drucker der Natur: Borstenwürmer bilden Borsten Stück für Stück
Eine neue interdisziplinäre Studie der Gruppe um den Molekularbiologen Florian Raible von den Max Perutz Labs an der Universität Wien gibt spannende Einblicke in die Borsten des Meeresringelwurms Platynereis dumerilii. Spezialisierte Zellen, so genannte Chaetoblasten, steuern die Entstehung der Borsten. Ihre Arbeitsweise ähnelt verblüffend der eines technischen 3D-Druckers. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit mit Forscher*innen der Universität Helsinki, der Technischen Universität Wien und der Masaryk-Universität Brünn. Die Studie wurde aktuell im renommierten Fachmagazin Nature Communications veröffentlicht.
Wie grüßen sich afrikanische Elefanten?
Viele Forschungsarbeiten, die sich mit der Kommunikation von Tieren befassen, konzentrieren sich entweder auf Laute oder Gesten. Nun haben Tierverhaltensforscher*innen der Universität Wien in einer Studie umfassend untersucht, wie afrikanische Elefanten sich begrüßen und dabei alle Aspekte in Betracht gezogen. Sie konnten zeigen: Elefanten kombinieren Laute mit bewussten Gesten, wenn sie sich grüßen. Je nachdem ob Blickkontakt besteht oder nicht unterscheiden sich die Begrüßungen sogar. Die Ergebnisse wurden aktuell im Fachmagazin Communications Biology veröffentlicht.
Erste Mutter-Tochter-Bestattung der Römerzeit in Österreich nachgewiesen
Bei der Entdeckung eines Grabes in Wels vor 20 Jahren hielt man den Fund aufgrund der ungewöhnlichen Merkmale für die frühmittelalterliche Doppelbestattung eines Ehepaares zusammen mit einem Pferd. Erst jetzt konnten das biologische Geschlecht und die Verwandtschaftsverhältnisse der Bestatteten mittels modernster Technologien der Archäologie aufgeklärt werden. Unter der Leitung der Anthropologin Sylvia Kirchengast und des Archäologen Dominik Hagmann von der Universität Wien gelang es den Wissenschafter*innen zudem, das Grab auf das 2. bis 3. Jahrhundert n. u. Z. zu datieren. Die Ergebnisse wurden aktuell im Journal of Archaeological Science: Reports veröffentlicht.