Beim Spezialwettbewerb „Geschicklichkeit“ innerhalb der „Rescue Robot Liga“ sicherte sich das Robotik-Team den Weltmeistertitel.
Der RoboCup zählt zu den weltweit bedeutendsten Technologieevents im Bereich Forschung und Ausbildung. Als führender und größter Wettbewerb für intelligente Roboter vereinigt der jährlich stattfindende RoboCup interdisziplinär wissenschaftliche Problemstellungen aus den Themenfeldern Robotik, künstliche Intelligenz, Informatik, Elektrotechnik sowie Maschinenbau. Die Weltmeisterschaft fördert somit die kontinuierliche (Weiter-) Entwicklung intelligenter Roboter und bietet Wissenschaftlern und Studierenden eine attraktive Testplattform zur Demonstration ihrer konzipierten und teilweise selbst gebauten Roboter. Rund 3.500 Entwickler aus 45 Ländern lockten tausende Besucher auf das Leipziger Messegelände vom 30. Juni bis 4. Juli. In 17 Disziplinen zu Einsatzfeldern wie Fußball, Pflege/Service und Rettung zeigten kreative Entwickler ihre Leistungen.
Entwicklung mobiler Rettungsroboter an der FH Kärnten
Beim RoboCup 2016 stellte das Robotik-Team bestehend aus zwei Bachelorstudierenden Alexandra Samonik und Tobias Spitzer, den Masterstudierenden Patrick Roman Hofer, Tobias Karg und Alexander Ulbing sowie den Doktoranden Stefan Quendler und Martin S. Sereinig unter der Leitung von „Systems Engineering/Systems Design“ – Studiengangsleiter Wolfgang Werth ihr Know-how in der „RoboCup Rescue Liga“ unter Beweis. Der Aufgabenbereich der Liga besteht dabei in der Entwicklung eines mobilen, autonomen Roboters, der die Rettungskräfte bei der Erkundung der Umgebung sowie bei der Bewältigung von Rettungsaufgaben unterstützt. In der Spezialdisziplin „Best in Class Small Robot Dexterity“, die sich mit der Geschicklichkeit des Roboters beschäftigt, überzeugte der neue an der FH Kärnten entwickelte und selbst gebaute Rettungsroboter TRUDI (Third Robot for Urban Disaster Intervention) mit seinem Manipulationsarm. Dieser qualifizierte sich bei Aufgabenstellungen wie z. B. Selbstständiges Öffnen von Türen, Schließen von Ventilen und dem genauen Positionieren des Roboterarms und konnte sich gegen die Konkurrenz erfolgreich durchsetzen.
„Im Rahmen der Entwicklung von mobilen Rettungsrobotern verfolgt die FH Kärnten das Hauptziel, alle Teilsysteme der Roboter selbstständig zu planen, zu entwickeln und aufzubauen. Hierdurch wird die bestmögliche Adaptierung an neue Aufgaben, wie sie etwa beim RoboCup Rescue Wettbewerb gestellt werden, ermöglicht“, erklärt Studiengangsleiter Wolfgang Werth.
Ein weiterer Vorteil der Eigenentwicklung ist der vollständige Zugriff auf alle Einzelkomponenten und deren Zusammenspiel. Die Idee des Systemdenkens bei einer Produktentwicklung wird damit konsequent umgesetzt. „Mitverantwortlich für den Erfolg des RoboCup-Teams ist der neu entwickelte Greifarm“, ist sich auch das Robotik-Team einig, das lernt, dass komplexe Aufgabenstellungen nur im Team zu bewältigen sind.