Österreich wächst und wird bunter. Im Vergleich zu 2014 stieg die Bevölkerungszahl 2015 von 8.543.932 auf 8.629.519 an. Dafür war einerseits eine zunehmende Geburtenrate – es wurden 2015 um 3,3 Prozent mehr Kinder als 2014 geboren – verantwortlich. Andererseits konnte Österreich 2015 eine erhöhte Zuwanderung verzeichnen. Während 2014 12,9 Prozent der Bevölkerung Nicht-Österreicher waren, waren es vergangenes Jahr 13,8 Prozent. „Die aktuellen Studienergebnisse der Statistik Austria zeigen, dass Globalität und Integration immer wichtigere Schlüsselbegriffe unserer Gesellschaft werden. Es ist sehr erfreulich, dass die Geburtenrate wieder zunimmt und umso wichtiger, dass unsere Kinder lernen, sich in einer solchen Gesellschaft zurechtzufinden. Eine mehrsprachige Erziehung ermöglicht Kindern dabei einen guten Start“, kommentiert Viktoria Pollak, Programmleitung Schülersprachreisen bei EF, die Studienergebnisse. Die Expertin bei EF Sprachreisen, dem weltweit führenden Anbieter für internationale Bildungsprogramme, gibt Tipps, was bei einer multilingualen Erziehung beachtet werden sollte und verrät, welche Vorteile sie bringt.

Vorteile: Bessere kognitive Fähigkeiten und offenere Einstellung

„Die meisten Vorteile mehrsprachig erzogener Kinder spiegeln sich in besseren kognitiven Fähigkeiten wider“, weiß Pollak und erklärt: „Während eine Sprache angewendet wird, werden alle anderen Sprachen zu dieser Zeit ‚ausgeblendet‘. Dementsprechend lernen multilingual erzogene Kinder von Beginn an, ihr Gehirn besser zu kontrollieren. Sie eignen sich flexiblere Denkweisen an. Dies macht sich bis ins hohe Alter bezahlt und sorgt dann für einen ‚fitten Geist‘“. Diese geistige Flexibilität sorgt auch dafür, dass sich mehrsprachig erzogene Kinder besser konzentrieren und Konflikte schneller bewältigen können. Außerdem gelingt es solchen Kindern leichter, eine weitere Fremdsprache zu erlernen.

„In unserer zunehmend vielfältigen Gesellschaft wird es immer wichtiger, sich in möglichst vielen Sprachen verständigen zu können und anderen Kulturen offen entgegenzutreten. Multilingual erzogenen Menschen gelingt dies leichter, da sie meist von Beginn ihres Lebens an mit mehreren Kulturen konfrontiert sind“, so Pollak. EF Sprachreisen legt in der Gestaltung seines Kursprogrammes daher besonders Wert darauf, möglichst viele Geschmäcker anzusprechen und jedem „das Seine“ zur Verfügung stellen zu können. Auch diejenigen, die nicht mehrsprachig erzogen wurden, sollen bei den Auslandsaufenthalten das Gefühl erleben, wie es ist, eine andere Sprache im Alltag – fernab der Schulbank und gekünstelter Lernsituation – zu sprechen.

 

5 Tipps: Das sollte bei einer multilingualen Erziehung beherzigt werden

 

  • Möglichst früh damit beginnen

Idealerweise sollten sich Eltern von Beginn an für eine mehrsprachige Erziehung entscheiden. Am besten lernen Kindern möglichst früh, in ihren ersten fünf bis sechs Lebensjahren, eine weitere Muttersprache. „Danach fällt es schwerer, Laute einer weiteren Sprache perfekt wiederzugeben oder die Grammatik, beziehungsweise Vokabeln, quasi automatisch zu erlernen“, erklärt die EF-Expertin.

 

  • Einen Sinn dafür vermitteln

Je mehr Sinn Kinder darin sehen, sich mehrere Muttersprachen anzueignen, desto größer ist ihre Bereitschaft dafür – und in weiterer Folge auch der Erfolg darin. „Wissen Kinder, dass sie sich auch nur mit einer Sprache verständigen können, umso weniger Sinn sehen sie darin, unterschiedliche Sprachen einzusetzen“, weiß Pollak. „Auch, wenn ein Auslandsaufenthalt keiner multilingualen Erziehung gleichkommt, stellt er aus genau diesem Grund eine gute Möglichkeit zur Perfektionierung von Fremdsprachenkenntnissen dar – man ist ‚gezwungen‘, eine Fremdsprache zu sprechen. Wir empfehlen bei EF daher ganz klar Kurse mit international gemischten Gruppen und Native Speakern als Lehrer“, so Pollak weiter.

 

  • Unterhaltsame, interaktive Sprachvermittlung

Insbesondere für Kinder eignet es sich, Sprachen unterhaltsam und mit Spaß zu vermitteln. Das erhöht die Aufnahmebereitschaft und den Lernerfolg sichtlich. „Bei EF setzen wir bei den Schülersprachreisen – also den Kursen für Kinder ab zehn Jahren – daher sehr auf eine kindgerechte Vermittlung der Sprache in spielerischer Form. Ein Beispiel ist hierfür unser EF LEGO® Studio. In diesem Kurs werden alle Aktivitäten am beliebten LEGO®-Spiel ausgerichtet“, erklärt Pollak. Neben spielerischen Vorgehensweisen eignet sich Bücherlesen und das Hören von Musik und Hörbüchern sehr zur unterhaltsamen Sprachvermittlung.

 

  • Möglichst viele Menschen involvieren

Je mehr Bezugspersonen in der weiteren Fremdsprache mit einem Kind kommunizieren, umso stärker wird es diese als zweite Muttersprache ausprägen. Üblich ist, dass die Mutter jeweils eine und der Vater eine andere Sprache mit dem Kind spricht, aber besser wäre es, das Kind mit weiteren Personen, welche einer der beiden Sprachen anwenden, zu konfrontieren. „Diesen Effekt machen sich Sprachaufenthalte zu nutzen“, so die EF-Expertin. Hier sind Kinder in einer Gruppe Gleichgesinnter, mit denen sie sich in der anderen Sprache unterhalten können.

 

  • Sich oft multilingual unterhalten und das Sprachniveau steigern

Unterhalten sich Kinder nicht regelmäßig in mehreren Sprachen, scheitert eine multilinguale Erziehung. „Eine kontinuierliche Anwendung ist für den Fortschritt der Sprachfähigkeiten unverzichtbar. Darüber sollten sich Eltern bewusst sein, wenn sie sich für eine solche Erziehung entscheiden“, weiß Pollak und ergänzt abschließend: „Darüber hinaus sollte das Niveau der eingesetzten Sprachen stetig gesteigert werden und keine Scheu davor bestehen, zwischen den verschiedenen Sprachen zu wechseln“.

Kinder I_small (c) EF Sprachreisen