Bei der Tollwut handelt es sich um eine Virusinfektion durch das Rabiesvirus. Die Krankheit zählt zu den Zoonosen – das bedeutet, dass das Virus (Rabiesvirus, Gattung der Lyssaviren) vom Tier (z.B. Fuchs, Hund etc.) auf den Menschen und umgekehrt übertragen werden kann. Weltweit sind mehr als 95% der Tollwut-Infektionsfälle beim Menschen auf den Biss eines infizierten Hundes zurückzuführen. Ist das Tollwutvirus erst einmal im menschlichen Körper, greift es das Nervensystem an und kann eine Enzephalomyelitis (Entzündung des Gehirns sowie der Gehirnhäute) auslösen. Für den Menschen gilt die Tollwut als lebensbedrohlich und endet nach dem Ausbruch tödlich.
Schutz durch Impfung für Tier und Mensch
Die Tollwutimpfung gilt als einziges Mittel im Kampf gegen die bedrohliche Krankheit. Eine rechtzeitige Impfung vor oder unmittelbar nach dem Biss eines tollwutinfizierten Tieres oder Kontakt mit einem solchen, kann die Ansteckung mit dem Rabiesvirus und den Krankheitsausbruch verhindern. Hunde können prophylaktisch geimpft werden. Dank der Entwicklung der Tollwutimpfung sowie der erfolgreichen Impfung der Fuchspopulationen gilt Österreich, so wie viele andere europäische Länder, seit 2008 als frei von terrestrischer Tollwut (weitere Informationen dazu auf der Informationsseite der AGES). Das österreichische Tollwut-Überwachungsprogramm hilft dabei, diesen Status aufrecht zu erhalten. ExpertInnen pochen verstärkt darauf, hinsichtlich der Tollwutvorbeugung die Impfmoral zu stärken, damit Infektionen mit dem Rabiesvirus verhindert werden können.
Weltweite Aufklärung notwendig
„Tollwut ist unheilbar, aber vermeidbar. Die Krankheit ist vor allem in Entwicklungsländern noch immer ein Problem – weltweit sterben jährlich zehntausende Menschen. Hier sterben vor allem Kinder, aber auch Erwachsene einen qualvollen Tod,“ sagt Annika Posautz vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Laut Schätzungen der WHO (World Health Organization) sterben weltweit jährlich rund 59.000 Menschen an Tollwut. 99% der durch Tollwut verursachten Todesfälle stammen aus Entwicklungsländern. Betroffen sind vor allem Asien (56%) und Afrika (44%).
Todesfälle durch Tollwut sind eine direkte Folge von Armut und Ungleichheit beim Zugang zu medizinischen Ressourcen für Tier und Mensch. „Wir verfügen über das Wissen, die Technologie und die Impfstoffe, um den Tod von Menschen durch die von Hunden übertragene Tollwut weltweit zu beenden. Jetzt haben wir die Chance, das Bewusstsein zu schärfen und weltweit zusammenzuarbeiten, um den Stimmen der Betroffenen Kraft zu verleihen, damit wir gemeinsam eine Welt schaffen können, in der niemand, egal wie arm, an Tollwut stirbt,“ betont Anna Haw, Wildtierexpertin am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni Vienna.
World Rabies Day 2020
Ziel der weltweiten Kampagne der Global Alliance for Rabies Control zum World Rabies Day ist, auf die Gefahren, die von Tollwut ausgehen, aufmerksam zu machen und gleichzeitig Informationen über die Vorbeugung der Virusinfektion bereitzustellen. Ab 2030 soll es keine weiteren menschlichen Todesfälle durch hundeübertragene Tollwut geben. Der Welt-Tollwut-Tag wurde am 28. September 2007 zur Erinnerung an den Todestag des Wissenschafters Louis Pasteur ins Leben gerufen. Pasteur entwickelte das erste Vakzin gegen Tollwut und legte damit den Grundstein für die Tollwutprävention.
Insta-Fotowettbewerb „End Rabies: Collaborate, Vaccinate”
Die Vetmeduni Vienna macht im Rahmen eines Fotowettbewerbs auf Instagram unter dem Motto der Global Alliance for Rabies Control „End Rabies: Collaborate, Vaccinate“ auf das Thema Tollwut aufmerksam.
Als Auftakt fand am 30. August in Kooperation mit den Instagramers Vienna (@igersvienna) ein Instawalk statt – in diesem Rahmen vermittelten die Wildtierexpertinnen der Vetmeduni Vienna Anna Haw, Annika Posautz und Friederike Pohlin den TeilnehmerInnen die Wichtigkeit des Themas und beantworteten Fragen dazu.
Teilnahme:
Alle Bilder, die von Instagram-Usern mit öffentlichen Profilen im Zeitraum von 1. bis 28. September 2020 (Welt-Tollwut-Tag/World Rabies Day) unter dem Hashtag #WRDvetmeduni2020 gepostet werden, nehmen automatisch am Wettbewerb teil. TeilnehmerInnen sind dazu angehalten, in dem Postingtext ihre Intention bzw. die Hintergründe des eingereichten Bildes zu beschreiben.
Hinweis: Einreichungen von nicht-öffentlichen Profilen können nicht beurteilt werden, da sie für die Jury nicht sichtbar sind. Die einreichenden Personen müssen im Besitz der Urheberrechte an dem Bild sein. Durch die Veröffentlichung des Bildes dürfen keine Rechte Dritter verletzt werden.
Weitere Hashtags/Handles, die verwendet werden können: #CollaborateVaccinate #vetmedunivienna #WorldRabiesDay @vetmedunivienna @rabiesalliance
Anfang Oktober wird eine Fachjury (bestehend aus den Instagramers Vienna sowie FotografInnen und WildtierexpertInnen der Vetmeduni Vienna) die Top-10-Einreichungen auswählen. Die Verkündung erfolgt Ende Oktober via Instagram-Account der Vetmeduni Vienna.
Die GewinnerInnen erwarten folgende Preise:
Die Top-3-Bilder werden für die kommenden sechs Monate in der Aula der Vetmeduni Vienna ausgestellt. Die jeweiligen UrheberInnen der Bilder werden dabei sichtbar namentlich erwähnt.
- Platz:
– Präsentation des Bildes in der Aula der Vetmeduni Vienna
– Präsentation des Bildes im VETMED Magazin als „Bild der Ausgabe“
– Erhalt eines Foto-Drucks von „Prints for Wildlife“ (Spendenaktion zur Unterstützung von African Parks) - Platz:
– Präsentation des Bildes in der Aula der Vetmeduni Vienna
– 6 Monate gratis FALTER lesen - Platz:
– Präsentation des Bildes in der Aula der Vetmeduni Vienna
– Vetmeduni Vienna Hoodie
4.–10. Platz: Upcycling-Täschchen aus nicht mehr verwendeten Flaggen der Vetmeduni Vienna von Anne Hermine, Gutscheine „A Revolution Fitness“, Buch „Im Schatten des Turms“ von René Anour, Buch „Im Zeichen des Äquinoktiums“ von Peter Steiger
Vielen Dank an die Sponsoren: Vetmeduni Vienna & Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie, FALTER, A Revolution Fitness, René Anour, Peter Steiger