Die Bundesimmobiliengesellschaft als Liegenschaftseigentümerin und Bauherrin errichtet einen weiteren Neubau für die Universität Innsbruck am Campus Innrain. Die Bauarbeiten laufen seit April und werden im Frühjahr 2022 abgeschlossen sein. Am 9. Juli fand die feierliche Grundsteinlegung mit Wissenschaftsminister Heinz Faßmann, Tirols Landeshauptmann Günther Platter, Bürgermeister der Stadt Innsbruck Georg Willi, Tilmann Märk, Rektor der Universität Innsbruck, und Hans-Peter Weiss, CEO der Bundesimmobiliengesellschaft BIG statt. Auf einer mittlerweile leeren Fläche zwischen Universitätshauptgebäude und internationalem Studentenhaus entsteht ein modernes Gebäude für Lehre, Forschung und Verwaltung. In dem neuen Multifunktionsgebäude werden verschiedene Einheiten der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultäten Platz finden. Auch für eine Bibliothek, Kinderbetreuung und weitere Verwaltungseinheiten wurde großzügig Platz vorgesehen. Die Investitionskosten betragen 81,4 Millionen Euro, geplant wurde das Gebäude vom dem Architekten Günter Mohr von der Mohr Architekten ZT GmbH. „Die Universität Innsbruck hat in den Bereichen Forschung und Lehre in den vergangenen Jahren eine großartige Entwicklung genommen. Dazu ist eine gute Infrastruktur unerlässlich. Mit dem neuen Multifunktionsgebäude wird sich die Raumsituation am Standort Innrain entspannen, da viel neuer Platz für Forschung, Lehre und Verwaltungstätigkeiten vorhanden sein wird. Wir konzentrieren einen Teil der bisher im Stadtgebiet verteilten Institute hier am Campus Innrain, was die positive Entwicklung auf allen Ebenen noch weiter vorantreiben wird. Der neue Gebäudekomplex ermöglicht Synergien und verkürzt viele Wege“, betonte Rektor Tilmann Märk im Rahmen der feierlichen Grundsteinlegung. Auch BIG-CEO Hans-Peter Weiss unterstrich den großen Stellenwert des Neubaus auf mehreren Ebenen: „Die BIG treibt seit Jahren gemeinsam mit den österreichischen Universitäten die Entwicklung integrierter Campus-Standorte voran. Dieses Gebäude hier am Innrain 52a hat eine besondere Bedeutung für den Campus der Universität und das universitäre Leben in Innsbruck. Es komplettiert den Campus und ergänzt ihn insbesondere auch mit vielen Freiflächen. Der flexible Grundriss des Gebäudes ist die Basis, um auch auf zukünftige, sich in der heutigen Zeit immer schneller ändernde Anforderungen an einen modernen Universitätsbetrieb rasch reagieren zu können.“
Innovative Bauweise, optimale Raumnutzung
Durch die kompakte, hohe Bauweise wird nur rund ein Drittel der Fläche aus dem Architekturwettbewerb verbaut, wodurch viel Platz für Freiräume und Zonen der Begegnung bleibt. Der Neubau mit einer Nutzfläche von insgesamt rund 13.000 m² besteht aus fünf Geschossen, die einen Sockel bilden, und weiteren fünf Geschossen als markanter Baukörper hin zum Innrain. Im vierten Stock befindet sich eine große Terrasse. Zwei große Hörsäle für 600 und 200 Personen erstrecken sich über das erste und zweite Untergeschoss. Im zweiten Untergeschoss finden auch die Haustechnik und Lagerräume Platz. Der Bürgermeister der Stadt Innsbruck, Georg Willi, zeigte sich erfreut über das neue Gebäude in der Stadt: „Wir sprechen gerne von Innsbruck als der Stadt des Sports oder der Stadt der Alten Musik, aber nichts hat unsere Stadt so nachhaltig geprägt wie ihr Status als Universitätsstadt. Nicht nur wird Innsbruck durch die vielen Studierenden jünger, lebendiger und bunter, wir profitieren auch vom Wissensschatz der universitären Forschung. Die enge Beziehung zwischen Universität und Stadt wird bei diesem Bauprojekt gut sichtbar. Es öffnet die Universität ganz bewusst baulich gegenüber der Stadt und schafft Begegnungsräume. Und das so durchdacht und kompakt, dass möglichst viel Grünraum erhalten bleibt – was mich besonders freut.“ Auch Landeshauptmann Günther Platter ist überzeugt von den zahlreichen positiven Aspekten des Neubaus: „Dieses neue Multifunktionsgebäude wird eine wichtige Infrastruktur für den Campus Innrain, die gleichzeitig eine städtebauliche Lücke zu schließen vermag und mit einem raumsparenden Konzept überzeugt. Mit Hochschulen wie der Universität Innsbruck an der Seite, der größten Bildungs- und Forschungseinrichtung Westösterreichs, sind wir zuversichtlich, dass wir die derzeitigen schwierigen Zeiten gut meistern werden. Ebenso braucht es für die Zukunft eine starke Forschungs- und Lehrtätigkeit, um Antworten auf die großen Fragen der Gegenwart geben zu können. Unser Optimismus gründet auch auf dem Wissen, welche Innovationskraft in der Universität steckt. Ich bin überzeugt, dass dieser Neubau Studierenden und Lehrenden die Möglichkeit bieten wird, ihre Fähigkeiten und Talente weiterhin unter bestmöglichen Bedingungen unter Beweis zu stellen“, bekräftigte der Landeshauptmann. Heinz Faßmann, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, ergänzte dazu: „Klares Ziel ist es, an unseren Universitäten bestmögliche Rahmenbedingungen für Forschung und Lehre zu schaffen. Die Universität Innsbruck ist auf Expansionskurs, der neue Campus Innrain schafft noch bessere Voraussetzungen für hervorragende Lehr- und Forschungsleistungen. Unsere Investitionen stärken darüber hinaus nicht nur den Wissenschaftsstandort Innsbruck, sondern aufgrund der gerade jetzt so wichtigen Konjunkturbelebung auch den Wirtschaftsstandort Tirol.“
Campus Innrain komplett
Der Eingangsbereich auf Straßenniveau ist eine Neuinterpretation der Innsbrucker Arkaden. Der größte Bogen wird zum „Zeitbogen“ – einem Projekt des Tiroler Künstlers Peter Sandbichler, das aus einem Wettbewerb der BIG ART hervorgegangen ist und die 120 m² große Fläche des Bogens als dreidimensionales Ornament gestaltet. Die kompakte Bauweise des Gebäudes spart Energie und vermeidet Landversiegelung. Der Grundriss ist bis zu einem gewissen Grad variabel. Das bedeutet, dass die Räume an die Anforderungen an einen modernen Universitätsbetrieb angepasst werden können. Ziel ist es, ein robustes Haus zu bauen, das den Veränderungsprozessen des Universitätsbetriebs standhält und seiner Rolle als vielbeanspruchtes, öffentliches Gebäude gerecht wird. Der Neubau wird die städtebauliche Lücke am Campus Innrain zwischen dem Universitäts-hauptgebäude und dem 2012 eröffneten Centrum für Chemie und Biomedizin (CCB) schließen. Die Gebäude und die Freiflächen sollen besser verbunden werden, ein Boulevard wird die Verbindung zwischen Universitätsvorplatz, öffentlicher Campuswiese und Inn herstellen. Damit wird der Bereich zu einer Begegnungszone zwischen Studierenden verschiedener Fachrichtungen, Universitäts-mitarbeiterInnen und der städtischen Bevölkerung.