Über die von Friedensreich Hundertwasser gestaltete Müllverbrennungsanlage Spittelau versorgt Wien Energie jährlich mehr als 50.000 Haushalte mit Strom und 60.000 Haushalte mit umweltfreundlicher Wärme. In seiner Masterarbeit aus dem Studiengang Energie- und Umweltmanagement beschäftigte sich FH Burgenland Absolvent Stefan Huemer mit Möglichkeiten, den CO2 Ausstoß des Wiener Fernwärmesystems noch weiter zu reduzieren. Durch eine neue Rauchgaskondensationsanlage kann Wärme aus dem Verbrennungsprozess rückgewonnen und dadurch der Gesamt-Wirkungsgrad der Müllverbrennungsanlage um über 10% gesteigert werden, ist der Energie- und Umweltmanager überzeugt. Weiters kann das durch die Abkühlung anfallende Kondensat nach entsprechender Aufbereitung in den bestehenden Wasserkreislauf der Anlage rückgeführt werden. Die Einsparung an Wasser beträgt dabei 117.840 m³ pro Jahr bei 8.000 Betriebsstunden pro Jahr der neuen Anlage.
Technologien nach skandinavischem Vorbild
In Österreich betrete man mit diesen Effizienzsteigerungsmaßnahmen (Rauchgaskondensation mit Großwärmepumpe) im zweistelligen Megawatt-Bereich Neuland, so Huemer. In Skandinavien etwa würde in großen Biomasse- und Müllverbrennungsanlagen schon häufiger diese Technologie zur effizienten Betriebsweise verwendet. Huemer hat für seine Masterarbeit mehrere Millionen Messdaten der Müllverbrennungsanlage analysiert. Seine Erkenntnisse fließen in das Projekt High Temperature Heat Pump ein, dass sich im Rahmen des Green Energy Lab unter der Forschungs-Projektleitung des AEE – Institut für Nachhaltige Technologien sowie von Wien Energie weiter mit dem Thema Rauchgaskondensation beschäftigt. Für Stefan Huemer war die Arbeit am Projekt äußerst lehrreich.