Lebensmittel: Produkt- und Prozessentwicklung
- Abschluss: Master of Science (M. Sc.)
- Umfang: 4 Semesters, 120 ECTS Punkte
- Studienart: Präsenzstudium, Duales Studium
- Bildungsfeld: Engineering, Technik & IT, Gesundheit, Psychologie & Soziales
- Unterrichtssprache: Deutsch
- Website: www.fh-joanneum.at
© FH Joanneum
Wir stehen für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion: schon heute für morgen. Im dualen Masterstudium vertiefen Sie sich in Verarbeitungs- und Veredelungsprozesse von Lebensmitteln. Die Themen reichen von Produktentwicklung über Prozessdesign und Qualitätsmanagement bis hin zur Innovation von Produktionslinien.
Zielgruppe
Das Masterstudium richtet sich an Absolventinnen und Absolventen eines technischen oder naturwissenschaftlichen Bachelorstudiums, möglichst mit erster Praxiserfahrung entlang der Wertschöpfungskette vom Bauernhof bis zum Handelsunternehmen. Im Besonderen richtet sich das Studium auch an Übernehmerinnen und Übernehmer landwirtschaftlicher Betriebe sowie an gewerbliche Start-ups, die mit innovativen Produktkonzepten in die Verarbeitung sowie Direktvermarktung einsteigen.
Die Schwerpunkte des Masterstudiums
Produktentwicklung. Innovation.
Sie befassen sich nicht nur mit der Entwicklung von Lebensmittelprodukten, sondern auch mit der Gestaltung optimierter Prozesse und Anlagen. Außerdem lernen Sie innovative lebensmittel- und biotechnische Verfahren der Rohstoffvorbereitung und Lebensmittelverarbeitung kennen.
Hygiene. Anlagen- & Prozessdesign.
Wir vermitteln Ihnen chemische, physikalische und mikrobiologische Grundlagen, wobei der Schwerpunkt auf Hygienemanagement und hygienischem Design von Anlagen und Prozessen liegt. Die praktische Ausbildung in unseren Labors und in den Produktionsanlagen der Ausbildungspartner rückt die Entwicklung und das Design kleiner, flexibler, vernetzter und mobiler Verarbeitungseinheiten in den Fokus.
Qualität. Management. Recht.
Sie vertiefen Ihre Kenntnisse in den Bereichen Qualitätsmanagement, Lebensmittelsicherheit und Regulatory Compliance. Außerdem lernen Sie, wie man Sensorik und instrumentelle Analytik einsetzt, um die Qualitätssicherung entlang der Lebensmittelkette zu gewährleisten.
Unternehmensführung.
Kleinunternehmen wie Gewerbebetriebe, landwirtschaftliche Betriebe und Start-ups stellen einen besonderen Fokus der Ausbildung dar. Im Studium erweitern Sie Ihre Kompetenzen in den Bereichen Unternehmensführung und Entrepreneurship.
Betriebspraxis. Masterarbeit.
Ab dem ersten Studienjahr erfolgt der Know-how-Transfer von der Hochschule in die betriebliche Praxis und umgekehrt. Hier können Sie sich in betrieblichen Entwicklungsprojekten und der Masterarbeit individuell spezialisieren, wie beispielsweise in den Bereichen Smart Food Production, Innovationen in Haltbarkeit und Verpackung oder Hygienic Design.
Darauf können Sie sich im Studium spezialisieren
Das duale Masterstudium ermöglicht Ihnen eine individuelle Vertiefung im Rahmen der Betriebspraxis und der Betriebsprojekte im Ausbildungspartnerunternehmen. Sie haben die Möglichkeit, Ihre persönlichen Arbeitsschwerpunkte zu definieren. Gleichzeitig legen Sie den Grundstein für die spätere Masterarbeit. Sie definieren also in Abstimmung mit Ihrem Ausbildungsunternehmen Ihr spezifisches Arbeitsumfeld. Da Sie fachübergreifend im Ausbildungsunternehmen tätig sind, erfolgt die individuelle Vertiefung auch themenübergreifend.
Tipp:
Die Kombination eines Grundstudiums an der Hochschule mit der betriebspraktischen Vertiefung im Ausbildungsunternehmen ermöglicht den Studierenden, einen flexiblen und individuellen Bildungsweg selbst zu gestalten und auf ihre Neigungen, Fähigkeiten und beruflichen Pläne abzustimmen.
Studienzeiten, Selbststudium und Anwesenheit
Studienzeiten
„Lebensmittel: Produkt- und Prozessentwicklung“ wird als dualer Studiengang geführt. Theoriephasen an der Hochschule wechseln sich mit den Praxisphasen im Ausbildungsbetrieb ab. Geplant sind:
- drei Theoriephasen an der Hochschule von insgesamt 18 Wochen in den ersten drei Semestern
- 17 Freitag-/Samstag-Blöcke an der Hochschule während der Betriebsphasen
- zwei Projekte im Umfang von jeweils einem Monat in den Betrieben, ergänzt durch vier begleitende Freitag-/Samstagblöcke an der Hochschule
- individuelle Spezialisierung und Vertiefung in den Betrieben, ergänzt durch zwei begleitende Freitag-/Samstagblöcke an der Hochschule
- die Masterarbeit und zwei begleitende Freitag-/Samstagblöcke für das Seminar im vierten Semester
Akademische Workload
Die Workload im Masterstudiengang „Lebensmittel: Produkt- und Prozessentwicklung“ beträgt 3.000 Stunden. Davon werden 33 Prozent der Workload in den Theoriephasen und Freitag-/Samstag-Blöcken an der FH JOANNEUM erbracht, 46 Prozent während der Betriebsphasen in den ersten drei Semestern und 21 Prozent im Rahmen der Masterarbeit.
Rund 1.410 Stunden der akademischen Workload werden in einem Ausbildungsunternehmen geleistet. Für einen mittleren Achtstundentag entspricht das rund 40 Prozent einer Vollbeschäftigung (16 Wochenstunden). Mit dem Ausbildungsunternehmen muss vor Studienbeginn ein Ausbildungsvertrag über 24 Monate abgeschlossen werden. In der Betriebszeit wird auch der gesetzlich vorgeschriebene Urlaub in Anspruch genommen. Um die Studierbarkeit zu sichern, wird vom Studiengang ein Anstellungsverhältnis von 50 bis höchstens 75 Prozent empfohlen.
Aufwand Selbststudium
„Lebensmittel: Produkt- und Prozessentwicklung“ ist sowohl inhaltlich als auch organisatorisch ein anspruchsvolles Studium. Die Vortragenden an der Hochschule bemühen sich selbstverständlich um umfassende und vollständige Vermittlung des Lehrstoffes während der Lehrveranstaltungen. Dennoch lässt es sich nicht vermeiden, gewisse Lehrinhalte im Selbststudium zu erarbeiten oder zu vertiefen. Der Aufwand dafür ist sehr unterschiedlich und oft auch von den inhaltlichen Schwerpunkten der Studierenden abhängig.
Anwesenheit
Grundsätzlich besteht an der FH JOANNEUM Anwesenheitspflicht bei allen Lehrveranstaltungen. Pro Lehrveranstaltung dürfen Sie maximal 30 Prozent versäumen. Es wird nicht zwischen entschuldigt oder unentschuldigt unterschieden. Versäumen sie mehr als diese, werden Sie mit „Nicht Genügend“ beurteilt und verlieren somit den ersten Prüfungsantritt.
Bei längerem krankheitsbedingten Ausfall ist eine ärztliche Bestätigung vorzulegen. Die Studiengangsleitung entscheidet über Ausnahmen von der Anwesenheitspflicht: Durch ein Ansuchen des Ausbildungspartnerunternehmens kann etwa für besondere Projekte im Unternehmen eine tageweise Freistellung von den Lehrveranstaltungen erfolgen.
Ausnahme
Um eine gewisse Flexibilität in der Planung und Abwicklung der betrieblichen Projekte und Tätigkeiten zu ermöglichen, können Studierende für bis zu einen halben Tag pro Woche in den Theoriephasen, insgesamt maximal neun Tage für die gesamte Studiendauer, auf Antrag und mit Begründung des Unternehmens vom Unterricht für innerbetriebliche Tätigkeiten freigestellt werden, wenn dadurch kein Prüfungstermin oder Übungsinhalt mit 100 Prozent Anwesenheitspflicht betroffen ist.
Voraussetzung ist die Feststellung einer mindestens zum Unterricht gleichwertigen Bedeutung für den Kompetenzerwerb des/der Studierenden.
Berufsfelder
Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiums arbeiten vorrangig in einem landwirtschaftlichen, gewerblichen oder industriellen Unternehmen, das verarbeitete Lebensmittel herstellt und auf den Markt bringt. Sie verfügen über das Know-how eine industrielle Produktion zu leiten oder Teilverantwortungen zu übernehmen: von der Produktentwicklung über das Qualitätsmanagement bis hin zur Innovation von Produktionslinien oder -systemen. Dabei werden modernste Technologie und alle Anforderungen der Lebensmittelsicherheit berücksichtigt.
Unsere Absolventinnen und Absolventen erwartet ein breites Spektrum an Berufsfeldern. Sie sind beispielsweise tätig:
- in der gewerblichen und industriellen Produktion von Lebensmittelprodukten und Getränken
- in der Verarbeitung und Fermentation von Lebensmitteln
- in der chemischen und pharmazeutischen Industrie im Bereich Lebensmittelzusatzstoffe
- in der landwirtschaftlichen Direktvermarktung
- in der Entwicklung neuer Lebensmittel aus regionalen Urprodukten
- in der Entwicklung neuer Prozessketten zur Verarbeitung, Konservierung sowie Verpackung von Lebensmitteln
- in der Nutzung von Neben- und Abfallströmen für marktfähige Produkte
- in der Erarbeitung von Businessmodellen für landwirtschaftliche Betriebe und Start-ups
- im Hygiene-, Umwelt- und Qualitätsmanagement und im Rechtsmanagement – Regulatory Compliance – in der Lebensmittelproduktion
- in der Gestaltung von Entwicklungsprojekten und Innovationspartnerschaften
Beispiele für mögliche Funktionen beziehungsweise Positionen der Absolventinnen und Absolventen:
- Übernahme eines landwirtschaftlichen Betriebes mit Schwerpunkt Veredelung eigener pflanzlicher und/oder tierischer Rohstoffe
- (Mit-)Gründung eines lebensmittelverarbeitenden Unternehmens mit direkter Vermarktung – Start-up
- Leitung im Hygienemanagement und/oder Qualitätsmanagement in einem lebensmittelverarbeitenden Unternehmen
- Mitarbeit in der Abteilung „Legal Compliance“ oder „Regulatory Affairs“ in einem Unternehmen mit Produktentwicklung und Lebensmittelverarbeitung
- Leitende Funktion in der Produktentwicklung und Prozessüberleitung in der Lebensmittelverarbeitung und der Produktion verarbeiteter Lebensmittel
- Anlagenplanung und -entwicklung für die Lebensmittelverarbeitung mit besonderem Schwerpunkt Produktentwicklung und Hygienic Design – Charakterisierung der eingesetzten Rohstoffe und der Anforderungen an die Produkte
- Beratung von Lebensmittelunternehmen mit Schwerpunkt Prozessbeurteilung und -optimierung in hygienischen Fragestellungen
- Mitarbeit in Unternehmen der Lebensmittelanalytik mit Schwerpunkt Rückverfolgbarkeit und Charakterisierung von Parametern für die Lebensmittelsicherheit und -qualität
- Selbstständige Tätigkeit im Rahmen eines neuen Berufsbildes als Innovationsberaterin beziehungsweise Innovationsberater für die landwirtschaftliche Veredelung oder für Start-ups im Lebensmittelbereich
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