Gerade jetzt in der Grillsaison werden Folienkartoffeln besonders oft serviert. Ob das Aluminium aus der Umhüllung bei der Zubereitung in die Knolle gelangen kann und damit den Verzehr des Gemüses bedenklich macht, hat Walter Gössler mit seinem Team an der Uni Graz untersucht. Und er kann Entwarnung geben: „Ein 60 kg schwerer Mensch kann täglich bis zu sieben Kilo Folienkartoffeln essen, ohne gesundheitliche Risiken befürchten zu müssen“, fasst der Chemiker zusammen.
Aluminium steht im Verdacht, unter anderem für das Auftreten von Alzheimer und Brustkrebs mitverantwortlich zu sein. In höheren Konzentrationen beeinträchtigt das häufigste Metall in der Erdkruste die Fortpflanzung und das Nervensystem. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat daher den maximalen wöchentlich tolerierbaren Aufnahmewert auf ein Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht festgesetzt.
Die Kartoffel im Labor
Gösslers Dissertantin Kathrin Ertl und die von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG für diese Arbeit ausgezeichnete Praktikantin Tanika Trenggono analysierten sowohl rohe als auch auf verschiedenste Arten zubereitete Kartoffeln mehrerer Sorten, mit und ohne Schale, mit und ohne Folie. Die Aluminiumwerte in den unterschiedlichen Knollen variierten recht stark, die höchste Konzentration des Leichtmetalls fand sich aber in jedem Fall in der Schale und löste sich bei keiner Garmethode aus dieser heraus. „In der Schale findet man immer winzige Einschlüsse von Erde, egal, wie sauber man sie gereinigt hat“, erklärt Gössler. Die Zubereitung in der Folie erhöhte diese Werte nur geringfügig.
„Betrachtet man rein das Aluminium, ist es tatsächlich besser, Kartoffeln ohne Schale zu essen. Das ist aber nur ein winziger Aspekt, denn in der Schale finden sich auch viele gesunde Inhaltsstoffe. Man sollte den Verzehr also entspannt sehen“, betont der Chemiker. Vorsicht sei allerdings geboten, wenn man sehr saure Lebensmittel mit Alufolie in Kontakt bringt. Da kann dann tatsächlich schädliches Metall in die Nahrung geraten.