„Das Wirken der Montanuniversität war von Anfang an geprägt von Forschung, Lehre und der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft“, erläuterte Rektor Eichlseder in seinem Eingangsstatement. „Der Bergbau und das Hüttenwesen schufen die Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung des Alpenraums. Ein wesentlicher Rohstofflieferant war der Erzberg, von dem ausgehend sich sowohl nach Norden als auch nach Süden eisenverarbeitende Betriebe und Handelshäuser ansiedelten“, so Eichlseder.
Den Gründer der Leobener Universität – Erzherzog Johann – bezeichnete Eichlseder als echten Visionär, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Notwendigkeit erkannt hatte, den Technologievorsprung der angelsächsischen Länder durch die Gründung eigener Lehr- und Forschungseinrichtungen wettzumachen.
„Die Situation in den Gründungsjahren der Montanuniversität ist übrigens durchaus vergleichbar mit jener, mit der wir uns heute konfrontiert sehen“, ergänzte Eichlseder. „Auch wir kämpfen um den Fortbestand des Wirtschaftsstandortes Europa, und dies kann nur durch Höchstleistungenin den Bereichen Forschung und Entwicklung gewährleistet werden“, so Eichlseder abschließend.
Konsequente Weiterentwicklung
Seit der 150-Jahr-Feier im Jahre 1990 hat sich die Montanuniversität konsequent weiterentwickelt. Die Kernkompetenzen entlang der Wertschöpfungskette von der Rohstoffgewinnung und -aufbereitung über Metallurgie, Hochleistungswerkstoffe, Prozess- und Produktengineering, Umwelttechnik und Abfallwirtschaft sowie Energietechnik wurden bis zum Recycling ausgebaut, sodass man heute richtiger von einem Wertschöpfungskreislauf als von einer Wertschöpfungskette sprechen kann. Damit erfüllt die Montanuniversität einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung zukünftiger Herausforderungen unserer Gesellschaft.
Anerkennung
LH Mag. Franz Voves gratulierte der Leobener Universität zu einer – wie er meinte – mehr als beeindruckenden Entwicklungsgeschichte. „Mit großem Interesse verfolge ich die großartigen Erfolge, die diese einzigartige Universität immer wieder verzeichnen kann. Der gesamte Wirtschaftsstandort Österreich profitiert von den Forschungsleistungen und gleichzeitig bildet man hier hochqualifizierte Ingenieure aus 77 Nationen für die Industrie der Zukunft aus“, so Voves. „Wir sind uns als politisch Verantwortliche in der Steiermark auch durchaus bewusst, wie wichtig Investitionen in Forschung und Entwicklung für eine langfristige Absicherung des Arbeitsmarktes in unserem Lande sind“, betonte der Landeshauptmann, „dies wird sich auch in den künftigen Budgets für die Steiermark niederschlagen.“
ZaB
Wichtiges Gesprächsthema war auch die aktuelle Entwicklung des Projektes „Zentrum am Berg (ZaB)“ in Eisenerz, das ohne die Hilfestellung von Landeshauptmann Mag. Franz Voves nicht zustande gekommen wäre. „Wir stehen in den Startlöchern“, erläuterte Univ.-Prof. Robert Galler, „in den nächsten Wochen erfolgen die behördlichen Genehmigungsverfahren, und ich bin zuversichtlich, dass wir demnächst die ersten Stollen auffahren können“, so Galler. Das „Zentrum am Berg“ ist ein europaweit einzigartiges Tunnelforschungszentrum, das den steirischen Erzberg künftig zusätzlich beleben soll.