Im sogenannten “Internet der Dinge”, in dem Personal Computer zunehmend durch Gegenstände ersetzt werden, die mit dem Internet verbunden sind, steckt nach Meinung von IT-Experten viel Potenzial zur Veränderung des Alltags: Kühlschränke können beispielsweise in eigener Regie fehlende Lebensmittel per Internet bestellen, Mülltonnen vor dem Haus werden den Entsorgungsunternehmen Bescheid geben, wenn sie geleert werden müssen – und Autos dem Fahrer den nächsten freien Parkplatz am Zielort anzeigen.

Wenn diese Objekte aber über das Netz autark kommunizieren und ihre Aufgaben erledigen, können Ausfälle unangenehme Auswirkungen haben. Und tatsächlich sei das “Internet der Dinge” momentan noch sehr abhängig von u.a. Umwelteinflüssen, wie Kay Römer vom Institut für Technische Informatik der TU Graz in einer Mitteilung festhielt.

Die kleinen Computer sollen nämlich nicht nur im geschützten Gebäuden, sondern im Außenraum angewendet werden: “Hitze, besonders durch direkte Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit oder Funkstörungen etwa durch WiFi oder Bluetooth beeinträchtigen die Sensoren, die eigentlich beispielsweise feststellen sollen, ob ein Parkplatz frei oder belegt ist”, schilderte Römer. Als Folge kann die vernetzte Kommunikation nur noch verzögert, fehlerhaft oder gar nicht mehr funktionieren.

In Barcelona erfassen beispielsweise schon heute tausende in den Asphalt eingelassene und mit dem Internet verbundene Minicomputer mit Sensoren freie Parkplätze. Dort wurden im Rahmen des EU-Projektes RELYonIT europäische Forschungsgruppen und Industriepartner zusammengebracht, um das Funktionieren unter extremen Umwelteinflüssen zu testen und zu optimieren. Nachrichtenverlust, Informationsverzögerung und Batterielebensdauer sollten gewisse Grenzen nicht überschreiten.

Das Team der TU Graz habe dazu unter seiner Leitung neue Lösungen für eine Software erarbeitet, welche die Kommunikation zwischen den einzelnen Geräten steuert. Die Ausfälle würden sich jetzt im tolerierbaren Rahmen bewegen: “Wir haben alle Leistungsparameter erfolgreich umgesetzt”, so Römer. Neben der TU Graz waren die TU Delft, die britische University of Lancaster, das Swedish Institute of Computer Science und spanische Unternehmenspartner Teil des Projektkonsortiums.