Bei der Umsetzung seiner Graphic Novel “Logicomix” ging es ganz klar nicht darum, Logik streng wissenschaftlich korrekt zu unterrichten. “Das Unterrichten nimmt in meinem Leben so schon einen sehr großen Platz ein”, erklärte Papadimitriou beim Auftakt zum öffentlichen Vermittlungsprogramm im Rahmen der noch bis 24. Juli laufenden wissenschaftlichen Großkonferenz “Vienna Summer of Logic” (VSL).
Mit “Logicomix” schaffte es der vielseitige Wissenschafter und Keynote-Speaker des seit 9. Juli laufenden und gestern offiziell eröffneten VSL sogar auf Platz 1 in der Bestsellerliste der New York Times für Graphic Novels. Von der Idee bis zur Umsetzung vergingen allerdings über acht Jahre. Dieser mühsame Prozess habe aber dazu geführt dass, der seit 1996 als Professor an der University of California in Berkeley tätige Computerwissenschafter, “wahrscheinlich 50 Mal bekannter” wurde, als mit seiner wissenschaftlichen Arbeit.
In der Geschichte seines Forschungsfeldes nehme das Wien der 1920er und 1930er-Jahre einen entscheidenden Platz ein. Vor allem der “Wiener Kreis”, ein einflussreicher Verbund von Naturwissenschaftern und Philosophen, in dessen Umfeld große Denker wie der österreichische Mathematiker Kurt Gödel oder der Philosoph Ludwig Wittgenstein entscheidende Beiträge lieferten, sei einer der Hauptschauplätze der Entwicklung der Logik gewesen, erklärte Papadimitriou. Gödels Arbeit habe etwa wichtige Grundlagen dafür geschaffen, dass es überhaupt möglich wurde, die ersten Computer zu bauen.
Es sei ihm nie besonders schwer gefallen, zwischen dem Forschen und dem Schreiben hin und her zu wechseln. Waren es anfangs noch meist populärwissenschaftliche Texte, ging die weitere Entwicklung stärker in Richtung Romanliteratur. Bisher veröffentlichte Papadimitriou zwei Romane, von denen sein bisher letzter, “Independence”, vergangenes Jahr die griechischen Bestsellerlisten anführte.